24. November 2024

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Dax verliert an Schwung nach Sprung über 17.000 Punkte

Mit dem klaren Signal für voraussichtlich drei Zinssenkungen 2024 hat die US-Notenbank die Hoffnungen der Anleger erfüllt. Der Dax reagiert entsprechend positiv und klettert erstmals in seiner Geschichte über den Stand von 17.000 Punkten.

Gegen Mittag lässt der Schwung merklich nach, für den deutschen Leitindex stand noch ein Plus von 0,78 Prozent auf 16.896,97 Punkte auf der Kurstafel. Der Gewinn der Jahresendrally seit dem Zwischentief im Oktober beläuft sich damit auf 15,5 Prozent. Der Dax ist ein sogenannter Performance-Index. Das bedeutet, dass bei ihm Dividenden der Unternehmen bei der Berechnung mit berücksichtigt werden.

Die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag mit der anschließenden Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde könnte die Kurse noch einmal deutlich beeinflussen.

Für die Indizes hinter dem Dax läuft es noch besser. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 3,03 Prozent auf 27.229,03 Zähler zu. Der Nebenwerteindex SDax gewann 3,27 Prozent auf 13.501,59 Punkte. Außerdem zog der Eurozonen-Index EuroStoxx um ein Prozent an.

Für Aktien-Anleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher. In New York hatten auf die Fed-Aussagen am Vortag die Anleger bereits begeistert reagiert, der Dow Jones Industrial erreichte ein Rekordhoch.

Immobilien-Aktien reagierten auf die neuen Zinsperspektiven mit hohen Kursgewinnen. Vonovia etwa kletterten im Dax um mehr als acht Prozent nach oben, angetrieben zusätzlich von einer Kaufempfehlung der ING. Der europäische Immobiliensektor verbuchte als stärkster der Stoxx-600-Branchenübersicht ein Plus von fast sechs Prozent. Bau- und Immobilienfinanzierungen werden bei fallenden Zinsen wieder günstiger, dies kann die Nachfrage am Wohnungsmarkt ankurbeln.

Ein Bericht des Magazins «Der Spiegel» sorgte bei den Aktien von DHL und der Telekom für kräftige Abgaben von bis zu 2,9 Prozent. Laut dem Magazin will die Bundesregierung die Sanierung der Deutschen Bahn mit Verkäufen von Aktien der Telekom sowie der DHL finanzieren.

Umdenken musste die Ampel nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts. Bei der Telekom wolle die Regierung wohl nur noch eine strategische Beteiligung von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie halten. Derzeit sind es 30,34 Prozent. Bei der DHL hingegen plane die Ampel, sich von mehr Anteilen zu trennen, schreibt das Magazin. Der Anteil der bundeseigenen KfW lag zuletzt bei 20,49 Prozent.

Der Motorenbauer Deutz will einige Aktivitäten vom Antriebssystem- und Großmotorenbauer Rolls Royce Power Systems übernehmen. Der voraussichtliche Kaufpreis liege im höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie es hieß. Die Deutz-Aktien legten um 6,8 Prozent zu. Der Kaufpreis scheine ein Schnäppchen zu sein, sagte ein Händler.