Der Dax hat am Freitag nach einer kleineren Berg- und Talfahrt mit moderaten Verlusten geschlossen.
Am Tag des Hexensabbat, dem großen Verfallstermin an den Derivatebörsen, ging er mit minus 0,27 Prozent bei 13.630,51 Punkten ins Wochenende. Im frühen Handel noch hatte der deutsche Leitindex von besser als erwarteten Ifo-Stimmungsdaten für Dezember profitiert und erst rund 20 Punkte unter seinem Rekordhoch von 13.795 Punkten halt gemacht. Dann ging er wieder herunter. Im Wochenverlauf verbuchte das Börsenbarometer aber dennoch ein Plus von knapp 4 Prozent.
In der zurückliegenden Woche behielten die Hoffnungen die Oberhand – auf ein baldiges Ende des Corona-Schreckens durch weltweite Impfaktionen sowie auf das schon lange angekündigte US-Hilfspaket und einen Handelspakt zwischen Großbritannien und der EU.
Der MDax bewegte sich am Freitag weiter in Rekordhöhen. Letztlich ging der Index der mittelgroßen Werte mit einem Plus von 0,66 Prozent auf 30.405,62 Zähler in das Wochenende. Europaweit gab es – wie im Dax – überwiegend moderate Verluste. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,42 Prozent auf 3545,74 Punkte nach und auch in Paris und London wurden Verluste verzeichnet. In den USA gaben die Börsen zum Handelsschluss in Europa ebenfalls leicht nach.
Im Fokus stand an diesem Freitag auch der große Verfallstermin: Zunächst waren um die Mittagszeit Terminkontrakte auf Indizes wie etwa dem Dax oder EuroStoxx verfallen, gegen Handelsschluss liefen die Kontrakte auf einzelne Aktien aus. An solchen Tagen sind größere Schwankungen stets möglich, da große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter manchmal versuchen, noch rechtzeitig die Kurse auf jene Preise zu treiben, zu denen sie an der Terminbörse engagiert sind.
Deutliche Kursgewinne gab es im Telekomsektor, der als einer der besten der europäischen Stoxx 600 Branchenübersicht um 0,2 Prozent zulegte. Im SDax waren die Titel von 1&1 Drillisch mit einem Plus von 3,4 Prozent gefragt. Sie reagierten damit auf ein wohlwollend bestätigtes Schiedsgutachten im Streit mit Telefonica Deutschland um Kosten für den Netzzugang.
Auch wenn der Konflikt damit weitergehen dürfte, begrüßten die Anleger, dass das Ergebnis eines Entwurfs aus dem Oktober bestätigt wurde. Die von Telefonica Deutschland im Dezember 2018 geltend gemachte Preisanpassung sei unberechtigt und führe zu keiner Zahlungsverpflichtung von 1&1 Drillisch, hieß es. Davon profitierten auch die Aktien der Muttergesellschaft United Internet, die im MDax um 4,6 Prozent stiegen.
Die Anteile von Telefonica Deutschland, dessen O2-Netz 1&1 derzeit mit nutzt, legten um 1,8 Prozent zu. Wie dieses Unternehmen informierte, spricht das Gutachten ihm ausdrücklich die Berechtigung zu, ab 2021 eine Beteiligung von 1&1 Drillisch an den Kosten für die Spektrumsauktion 2015 auf Basis des Gutachtens jährlich überprüfen zu lassen.
Im Dax waren die Titel des Autozulieferers Continental mit plus 1,8 Prozent der Favorit, während auf dem letzten Platz die Aktien der Munich Re 1,9 Prozent verloren.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,58 am Vortag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 146,08 Punkte. Der Bund-Future verlor am Abend 0,05 Prozent auf 177,64 Punkte.
Der Euro wurde zuletzt zu 1,2233 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2259 (Donnerstag: 1,2246) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8157 (0,8166) Euro.
Der Beitrag Dax verliert leicht nach starker Woche erschien zuerst auf wirtschaftsticker.
Ähnliche Beiträge
Brexit-Gerangel und Corona setzen dem Dax zu
Brexit-Gerangel und Lockdown setzen dem Dax zu
Dax lahmt weiterhin