Vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signalen der US-Notenbank hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch seine Erholung mit deutlichen Gewinnen fortgesetzt.
Der Dax überwand zeitweise auch wieder die Hürde von 15.500 Punkten und machte gut ein Drittel der Verluste seit seinem Jahreshoch am 5. Januar wett.
Letztlich schloss der deutsche Leitindex 2,22 Prozent höher auf 15.459,39 Punkten. Der MDax gewann 2,19 Prozent auf 33.134,04 Punkte. Europaweit und in den USA herrschte nach dem jüngsten Rückschlag ebenfalls Kaufstimmung. Der EuroStoxx 50 gewann 2,12 Prozent auf 4164,60 Punkte. In den USA stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um 1,0 Prozent, der Nasdaq 100 legte um 2,0 Prozent zu.
Im Dax war die Aktie von Airbus mit plus 5,5 Prozent Spitzenreiter. Das Geschäft des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns mit Hubschraubern erholte sich 2021 ein gutes Stück von der Corona-Krise.
RWE zogen nach überraschend starken vorläufigen Zahlen zum Schlussquartal 2021 um 4,3 Prozent an. Die Ergebniskennziffern hätten nicht nur über den Unternehmenserwartungen gelegen, sondern auch über den Schätzungen der meisten Analysten, sagte ein Händler.
Auch die auf die Solar- und Halbleiterindustrie spezialisierte Wacker Chemie überzeugte. Der MDax-Konzern startete gut in das neue Jahr. Im vergangenen Jahr profitierte er außerdem vom Bauboom und der voranschreitenden Digitalisierung in vielen Teilen der Welt. Die Aktie zog um 2,8 Prozent an.
Gefragtester Wert in Index der mittelgroßen Werte war allerdings Lufthansa mit plus 5,8 Prozent. Das Analysehaus Stifel sprach eine Kaufempfehlung aus und sieht die größten Sorgen als beseitigt an.
Im SDax sprangen zum Handelsschluss die Papiere von Shop Apotheke um knapp 11 Prozent hoch. Laut einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) wollen die Gesellschafter das E-Rezept gemeinsam voranbringen und die Testphase intensivieren. Das weitere Vorgehen zur Einführung des E-Rezepts sei einstimmig festgelegt worden, hieß es.
Dagegen sackten die Aktien von Siltronic zeitweise unter 110 Euro auf den tiefsten Stand seit Ende November. Erst in der vergangenen Woche – kurz vor dem Ablauf der Übernahmefrist – hatte der taiwanische Chip-Zulieferer unter Auflagen grünes Licht aus China für sein Vorhaben erhalten. In Kürze steht die Entscheidung des deutschen Wirtschaftsministeriums aus. Liegt die Zustimmung der deutschen Regierung nicht bis zum kommenden Montag vor, platzt der Deal.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,1281 US-Dollar. Am Morgen hatte ein Euro noch etwas mehr als 1,13 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1277 (Dienstag: 1,1268) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8868 (0,8875) Euro.
Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 143,84 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,01 Prozent auf 170,34 Zähler.
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