Vor der mit Spannung erwarteten US-Leitzinsentscheidung ist der Dax am Mittwoch mit Schwung über die Marke von 14.000 Punkten gesprungen.
Schub kam von einer Erholung des chinesischen Aktienmarktes sowie von der Wall Street, wo die Kurse am Vorabend im Zuge des stark gesunkenen Ölpreises anzogen. Im frühen Handel baute der deutsche Leitindindex seine Gewinne aus und stieg um 2,38 Prozent auf 14.248,74 Punkte.
Zudem bestehen weiterhin vage Hoffnungen auf Fortschritte in den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Wenngleich die Kämpfe unvermindert weitergehen, sorgten laut Börsianern am Morgen vergleichsweise milde Töne des russischen Außenministers Sergej Lawrow kurzzeitig für weiteren Auftrieb an den Finanzmärkten.
Auch der MDax der mittelgroßen Werte zog weiter an, zuletzt betrug hier das Plus 2,23 Prozent auf 31.029,91 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg noch stärker mit 2,77 Aufschlag auf 3841,82 Zähler.
Während die Entwicklungen rund um die Ukraine weiter fest im Blick der Börsenakteure bleiben, schauen die Anleger gleichzeitig mit großer Spannung nun auf die USA. Angesichts der zuletzt sehr hohen Inflation dürften die US-Währungshüter am Abend die Zinswende mit einer Anhebung auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent starten. Ein solcher Zinsschritt gilt an der Börse mittlerweile als eingepreist. Vor zwei Jahren hatte die US-Notenbank Fed zu Beginn der Corona-Krise den Leitzins auf fast Null gesenkt.
Unternehmensseitig haben die Anleger zur Wochenmitte abermals einige Bilanzen zu verdauen. Die Eon-Papiere fanden sich mit noch einem halben Prozent Aufschlag im hinteren Dax-Bereich wieder – zwischenzeitig waren sie gar in die Verlustzone gerutscht. Bei Branchenkennern waren die Zahlen und der Ausblick des Versorgers zwar gut angekommen, nach der jüngsten Kurserholung der Aktie dürften einige Anleger aber erst einmal Gewinne mitgenommen haben.
Die Autowerte standen angesichts der Erleichterung an den Ölmärkten dagegen hoch im Kurs, mit Aufschlägen im Dax von bis zu fünf Prozent für den Zulieferer Continental. Für BMW-Anteile ging es nach der Vorlage der endgültigen Zahlen und einem ersten Ausblick auf das Jahr um rund zweieinhalb Prozent nach oben. Der Münchener Autobauer rechnet mit einer deutlichen Steigerung des Vorsteuergewinns, steckt mit Blick auf den Ukraine-Krieg seine Margenziele jedoch etwas vorsichtiger.
In den hinteren Börsenreihen bescherten überraschend starke Jahreszahlen dem IT-Dienstleister Nagarro ein Kursplus von mehr als sechs Prozent und damit den Spitzenplatz im SDax der kleineren Werte.
Für Synlab-Aktien ging es um zwei Prozent nach oben, der Labordienstleister hat ebenfalls das vergangene Jahr besser abgeschlossen als erwartet und seine Umsatzprognose wegen einer höheren Nachfrage nach Corona-Testas angehoben. In diesem Sog ging es für die Aktien des Laborzulieferers Sartorius mit vier Prozent Plus sogar noch stärker nach oben – auch der Dax-Konzern ist ein Corona-Profiteur.
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