Die Dekabank profitiert von gestiegener Nachfrage nach Fonds und Zertifikaten im Zinstief. Nach einem kräftigen Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten 2021 rechnet das Wertpapierhaus der Sparkassen im Gesamtjahr mit einem überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Ergebnis.
«Die Deka ist kerngesund und die Zahlen belegen, dass unser Geschäftsmodell für die Herausforderungen der nächsten Jahre bestens gewappnet ist», sagte Vorstandschef Georg Stocker am Donnerstag. Immer mehr Sparerinnen und Sparer entdeckten im Niedrigzinsumfeld die Wertpapieranlage für sich.
Die Deka profitierte im ersten Halbjahr vor allem von einem starken Provisionsergebnis und einem deutlich geringeren Bedarf an Vorsorge für mögliche Kreditausfälle. Das wirtschaftliche Ergebnis – die Kernkennziffer des Instituts – wurde auf 343 Millionen Euro mehr als verdoppelt (1. Halbjahr 2020: 162,5 Mio.). Es übertraf auch deutlich das Ergebnis vor der Corona-Pandemie (1. Halbjahr 2019: 223 Mio. Euro).
Im Gesamtjahr rechnet die Deka nun mit einem Ergebnis, das zwischen 20 bis 40 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von rund 400 Millionen Euro liegt. Im Frühjahr hatte das Institut, das zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, noch ein wirtschaftliches Ergebnis von etwa 400 Millionen Euro erwartet.
Viele Sparer suchten angesichts der Zinsflaute bei Sparbuch und Co. nach Alternativen. Mit 11,0 Milliarden Euro übertraf die Deka bei Privatkunden den Absatz des ersten Halbjahres 2020 um 60 Prozent. Gefragt waren vor allem Aktienfonds, Immobilienfonds und Zertifikate. 18 Prozent des Neugeschäfts flossen in Nachhaltigkeitsfonds. Unter dem Strich wurden mehr als 590 000 neue Wertpapiersparpläne abgeschlossen, ein Plus von rund 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Das Geschäft mit institutionellen Kunden wie Versicherungen und Pensionskassen belief sich auf netto 2,5 Milliarden Euro (7,5 Mrd. Euro). Die Deka hatte wie erwartet einen Großkunden mit einem Volumen in hoher einstelliger Milliardenhöhe verloren. Die Gesamt-Nettovertriebsleistung der Deka-Gruppe verringerte sich dadurch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent auf rund 13,6 Milliarden Euro.
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