Der Essensauslieferer Delivery Hero nimmt die Auflagen für die geplante Übernahme des Konkurrenten Woowa hin. So muss das deutsche Unternehmen zuerst seine Südkorea-Tochter Yogiyo verkaufen, wie die südkoreanische Kartellbehörde KFTC mitteilte.
Die Entscheidung steht im Einklang mit einer Empfehlung der zuständigen Abteilung vom November. Eigentlich wollte Delivery-Hero-Gründer Niklas Östberg den Yogiyo-Verkauf vermeiden, stimmt dem nun aber zu. «Die Genehmigung für unsere Partnerschaft mit Woowa ist eine großartige Nachricht für unsere beiden Unternehmen und die gesamte Branche», sagte der Konzernchef laut Mitteilung.
Bei den Anlegern kam das gut an: Die Papiere starteten deutlich höher in den Xetra-Handel und bauten ihr Plus zeitweise auf mehr als zehn Prozent aus. Erstmals in ihrer Geschichte wurden die Aktien zu Kursen über der Marke von 130 Euro gehandelt. Ohnehin sind die Papiere schon seit Monaten ein Favorit der Anleger. Das Geschäft mit Essenslieferungen brummt angesichts geschlossener Restaurants in der Corona-Krise. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Delivery-Papiere nun rund 80 Prozent hinzugewonnen, was den ersten Platz im Dax bedeutet. An der Börse ist Delivery Hero damit nun rund 25 Milliarden Euro wert.
Die Regulierungsbehörde KFTC begründete ihre Entscheidung damit, dass Yogiyo und Woowa mit der Marke «Baedal Minjok» zusammen auf einen Marktanteil von 99,2 Prozent kommen würden. Dies könne zu höheren Gebühren für Restaurants führen und auch den Kunden schaden. Zudem bestehe die Gefahr, dass andere Marktteilnehmer aufgrund der starken Marktmacht und des Informationsvorsprungs an einem Markteintritt gehindert werden.
Delivery Hero hatte den Woowa-Kauf vor einem Jahr angekündigt. Damals hatten die Unternehmen sich auf einen Preis von 3,6 Milliarden Euro geeinigt. Davon sollten circa 1,7 Milliarden Euro bar fließen, der Rest wird mit Delivery-Hero-Aktien bezahlt. Der Dax-Konzern erwartet den Abschluss des Deals nun im ersten Quartal 2021.
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