Weniger Fahrgäste, kürzere Wartezeiten: Die Deutsche Bahn (DB) war im Corona-Jahr 2020 so pünktlich wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Insgesamt 81,8 Prozent alle ICE- und IC/EC-Züge seien nach Plan unterwegs gewesen, teilte die Bahn am Sonntag in Berlin mit. Das seien knapp sechs Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor mit 75,9 Prozent.
Auch im Regionalverkehr hat die Bahn bei der Pünktlichkeit aufgeholt. Zu 95,6 Prozent erreichten die Züge der DB Regio ihre Bahnhöfe nach Fahrplan. Die Bahn wertet einen Zug als pünktlich, wenn er weniger als sechs Minuten nach der planmäßigen Zeit eintrifft.
Das Pünktlichkeits-Plus gehe etwa zur Hälfte auf die Einschränkungen durch die Pandemie zurück. Weniger Fahrgäste verringerten die Haltezeiten an den Bahnhöfen. Zeitweise seien auch etwas weniger Züge im Einsatz gewesen, auch im Güterverkehr. Dadurch sei das Streckennetz vor allem bei den Bahnknoten weniger belastet gewesen.
Ausgewirkt hat sich der Bahn zufolge aber auch das Strategieprogramm «Starke Schiene», mit dem der Konzern seit 2019 an der Pünktlichkeit arbeitet. Bei zeitweise mehr als 1000 Baustellen pro Tag sei die Zahl der Verspätungen durch diese Arbeiten um fünf Prozent gesunken. Auch die Schäden durch Wettereinflüsse seien weiter rückläufig. Weil immer mehr neue Züge im Fernverkehr unterwegs seien, gehe das Durchschnittsalter der Flotte und damit die Pannenanfälligkeit zurück.
Bis 2026 will die Bahn rund 8,5 Milliarden Euro allein in die Modernisierung der Fernverkehrsflotte investieren. Alle drei Wochen erhalte das Unternehmen einen neuen ICE 4. Mehr als 50 ICE 4 sein bereits im Einsatz. Zusätzlich hatte der DB Fernverkehr im vergangenen Jahr neun neue Doppelstock-IC-Züge in Betrieb genommen.
Ähnliche Beiträge
Die Bahn braucht Milliarden – Wo soll das Geld herkommen?
Weltkriegsbombe nahe Tesla-Werk erfolgreich gesprengt
Bundesregierung will Stromtrassen schneller ausbauen