Die Deutsche Bahn soll künftig das erste Hochgeschwindigkeitsnetz in Ägypten betreiben und instandhalten. Ein auf 15 Jahre laufender Vertrag mit einem Volumen im einstelligen Milliardenbereich sei am Dienstag im Rahmen der Klimakonferenz in Sharm el Scheich unterzeichnet worden, teilte der Konzern in Berlin mit. Den Auftrag hat die Bahn-Tochter DB International Operations erhalten.
Diese werde in einem Joint-Venture mit dem ägyptischen Unternehmen Elsewedy Electric die Infrastruktur sowie den Hochgeschwindigkeits-, Regional-, und Güterverkehr betreiben und übernehme auch die Instandhaltung von Stationen und Depots.
«Das neue Bahnsystem treibt die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens voran und sorgt für mehr Klimaschutz, von dem wir auch alle profitieren», teilte Niko Warbanoff mit, Chef der ECO-Gruppe der Bahn, in der verschiedene Auslandstöchter gebündelt sind.
Das ägyptische Hochgeschwindigkeitsnetz soll den Angaben zufolge 2000 Kilometer lang werden, es wäre damit das sechstlängste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt. Die erste Linie soll ab 2025 die Metropolregionen Alexandria, Kairo und die künftige neue Verwaltungshauptstadt verbinden. «Ein Konsortium um Siemens Mobility errichtet die Infrastruktur und liefert die Fahrzeuge für den Personenverkehr sowie Güterlokomotiven», hieß es.
Die Bahn steht für ihre Engagements im Ausland immer wieder in der Kritik. Gegner fordern, dass der Konzern sich auf den Ausbau des deutschen Netzes konzentrieren sollte. Die Bahn betonte, dass die Gewinne aus dem Ägyptenprojekt in Deutschland reinvestiert werden sollen.
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