Die Deutsche Bank und der Essenslieferdienst Delivery Hero haben am Mittwoch mit hohen Kursgewinnen zur freundlichen Stimmung der Anleger beigetragen. Zudem erwartet EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine konjunkturelle Erholung im zweiten Halbjahr.
Der Leitindex Dax rückte um 0,28 Prozent auf 15.292,18 Punkte vor. Der MDax der mittelgroßen Titel schloss 0,26 Prozent niedriger bei 32.971,86 Zählern.
Mit Gegenwind von der Geldpolitik in den USA ist derweil nicht zu rechnen. Am Abend sollte die Notenbank Fed über die weitere geldpolitische Richtung beraten. Unter Experten galt es als ausgemacht, dass die Notenbanker die Zügel locker und die Zinsen unverändert lassen.
Die Aktien der Deutschen Bank schnellten nach einem überraschend starken ersten Quartal an der Dax-Spitze um fast elf Prozent nach oben. Die Zahlen könnten sich mehr als sehen lassen, schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Mit den hohen Erträgen aus dem Investmentbanking gewinne die Bank Zeit, um ausfallende Kredite abzufedern und in einer noch sehr langen Phase niedriger Zinsen wieder schneller die pandemiebedingte Delle auszubügeln.
Delivery Hero wurde seinem Ruf als Gewinner der Pandemie einmal mehr gerecht. Nach Vorlage von Zahlen gewannen die Titel 9,4 Prozent. Die ambitionierten Ziele wie auch das Abschneiden im ersten Quartal seien symptomatisch für ein Unternehmen, das sich wie versessen auf Wachstum fokussiere, schrieb Analyst Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies.
Gut kam an der Börse ein überraschender Wechsel an der Spitze von Beiersdorf an. Die Aktie gewann 1,8 Prozent. Vorstandschef Stefan De Loecker verlässt den Konzern Ende Juni. Für ihn übernimmt Vorstand Vincent Warnery. Dieser ist für die pharmazeutische Kosmetik zuständig, zu der die Marke Eucerin und die Luxuspflegemarke La Prairie gehören.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit 0,08 Prozent im Plus bei 4015,03 Punkten. Der Londoner FTSE 100 und der Pariser Cac 40 legten noch etwas stärker zu. An der Wall Street lag der Leitindex Dow Jones zum europäischen Handelsschluss leicht im Minus.
Am Devisenmarkt legte der Euro leicht zu, blieb aber knapp unter 1,21 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2098 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2070 Dollar festgesetzt.
Am Anleihenmarkt gab es Verluste. Die Umlaufrendite stieg entsprechend von minus 0,31 Prozent am Vortag auf minus 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 144,27 Punkte. Der Bund-Future gab am Abend um 0,04 Prozent auf 170,47 Punkte nach.
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