Die Menschen in Deutschland zeigen immer weniger Interesse an Neugründungen von Unternehmen. Die Zahl entsprechender Informations- und Beratungsgespräche bei den Industrie- und Handelskammern sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gesunken.
Sie befinde sich mit 154.785 auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Zählung im Jahr 2002, teilt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über die Zahlen berichtet.
«Ein Gründungsschub nach der Corona-Pandemie etwa in Handel oder Gastronomie ist ausgeblieben», heißt es weiter. Stattdessen sei gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 sogar ein Rückgang der Gründungsgespräche, bei denen es bereits um konkretere Vorhaben geht, um deutliche 42 Prozent verzeichnet worden.
Auch der längerfristige Trend zeige nach unten. Seit 13 Jahren erkundigten sich laut dem jährlich erhobenen DIHK-Report jeweils weniger Personen zu Firmengründungen – abgesehen von den Jahren 2016 und 2019. DIHK-Präsident Peter Adrian bezeichnete diesen Trend gegenüber RND als «eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Wirtschaft». Neben dem demografischen Wandel sieht die DIHK auch unsichere Rahmenbedingungen als Ursache.
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