Anleger können ab Oktober sogenannte grüne Anleihen kaufen, mit denen Klimaprojekte als Teil des Corona-Hilfspakets der EU finanziert werden sollen. Das kündigte Haushaltskommissar Johannes Hahn am Dienstag an.
Die Kommission hat demnach ein neues Konzept für die Anleihen gebilligt und somit den Weg für den Verkauf im Herbst freigemacht. Es soll Investoren davon überzeugen, dass das Geld aus den Anleihen tatsächlich in klimafreundliche Projekte investiert wird.
Insgesamt will die EU-Kommission über grüne Anleihen bis zu 250 Milliarden Euro aufbringen. Das entspricht rund 30 Prozent des gesamten Corona-Aufbauprogramms der EU über insgesamt rund 800 Milliarden Euro in laufenden Preisen. «Das wird die Union zum größten Verkäufer grüner Anleihen der Welt machen und zur führenden Kraft im nachhaltigen Finanzwesen», sagte Hahn.
Das Geld, das die Kommission bis Ende 2026 durch den Verkauf der grünen Anleihen besorgen will, soll klimafreundliche Projekte der EU-Länder als Teil des Aufbauprogramms finanzieren. Als Beispiele nannte Hahn Investitionen in energieeffiziente Gebäude, erneuerbare Energien oder nachhaltige Transportmöglichkeiten. Für Atomkraft könne das Geld nicht eingesetzt werden, allerdings für einige Projekte mit Erdgas, um den Übergang zu grüneren Energien zu gewährleisten, erklärte Hahn.
Die Grünen begrüßten die Ausgabe der grünen Anleihen. Die Mitgliedstaaten könnten damit zu dem Ziel beitragen, einen erheblichen Teil der Investitionen innerhalb des Corona-Aufbauprogrammes für Klimaschutz auszugeben, sagte der Europaabgeordnete Rasmus Andresen.
Insgesamt hat die Kommission nach eigenen Angaben dieses Jahr bereits Anleihen im Wert von 45 Milliarden Euro für die Finanzierung des Aufbauprogramms ausgegeben. Anleihenverkäufe im Wert von weiteren 35 Milliarden Euro sind laut der Kommission bis Ende des Jahres geplant – darunter auch die grünen Anleihen. Zusätzlich sollen vom 15. September an kurzfristige EU-Anleihen in zweistelliger Milliardenhöhe per Auktionen angeboten werden.
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