Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat sich noch nicht konkret auf mögliche Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB) und weiteren Unternehmen der Branche festgelegt. Das sagte ein EVG-Sprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit der DB und 50 weiteren Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Bis zum 23. März wird sie mindestens einmal mit jedem dieser Unternehmen zusammengekommen sein. Dann werde Bilanz gezogen und über weitere Maßnahmen entschieden, sagte der Sprecher.
Die «Bild am Sonntag» hatte zuvor berichtet, dass die EVG und Verdi für den 27. März bereits einen gemeinsamen Warnstreik planten, bei dem der Verkehrssektor lahmgelegt werden solle. Der EVG-Sprecher bestätigte den Bericht nicht. Auch Verdi wollte sich dazu nicht äußern. «Solche Planungen sind uns nicht bekannt. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Die Deutsche Bahn, die dem «BamS»-Bericht zufolge bereits Notfallpläne erstelle, äußerte sich ebenfalls nicht und verwies auf die anstehenden Verhandlungen mit der EVG am Dienstag.
Die erste Verhandlungsrunde zwischen DB und EVG war vor einer Woche nach nur zwei Stunden unterbrochen worden. Die EVG wollte ohne Angebot des Arbeitgebers nicht weiter verhandeln. Für die Runde am Dienstag stellte die DB inzwischen ein Angebot in Aussicht. Die EVG hatte zuletzt betont, dass sich Unternehmen, die ein Angebot vorlegen, zunächst keiner Androhung von Arbeitsniederlegungen mehr ausgesetzt sehen müssten. Die Gewerkschaft hat für kurz vor der Verhandlung am Dienstag zu einer Demonstration aufgerufen.
Zu einem möglichen gemeinsamen Warnstreik mit Verdi Ende März sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschayder der «Bild am Sonntag»: «Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen. Selbstverständlich verzahnen wir uns mit Verdi. Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche.»
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