Nach der Corona-Flaute trauen sich auch in Deutschland wieder mehr Unternehmen an die Börse. «Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten wir in Deutschland das höchste Emissionsvolumen seit 20 Jahren», bilanzierte EY-Partner Martin Steinbach am Dienstag die ersten drei Quartale.
Weitere Börsenkandidaten seien «in der Pipeline», so Steinbach. 2021 sei schon jetzt ein sehr erfolgreiches Jahr für Börsengänge (Initial Public Offering/IPO), «und nach wie vor ist sehr viel Liquidität im Markt, die im Niedrigzinsumfeld nach attraktiver Anlage sucht».
Auch 2022 wird spannend
22 Börsengänge deutscher Unternehmen zählte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY im bisherigen Jahresverlauf. Darunter 17 auf deutschem Parkett, die den Angaben zufolge zusammen 8,2 Milliarden Euro erlösten. Weitere 5 deutsche Unternehmen zog es an ausländische Börsen, wo sie EY zufolge zum Zeitpunkt der Erstnotiz auf ein Emissionsvolumen von insgesamt 1,3 Milliarden Dollar kamen.
«Für das vierte Quartal stehen einige Börsenaspiranten in den Startlöchern, so dass wir insgesamt auf bis zu 25 Börsenneulinge kommen könnten», prognostizierte Steinbach für Deutschland. «Und das Interesse potenzieller Kandidaten ist nach wie vor groß, so dass auch 2022 spannend werden dürfte.»
Weltweit wagten den Angaben zufolge im Zeitraum Juli bis einschließlich September des laufenden Jahres 547 Unternehmen den Sprung an die Börse und damit knapp ein Viertel (23 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Emissionsvolumen stieg um elf Prozent auf 106 Milliarden Dollar (aktuell gut 90 Mrd Euro).
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