Internationale Fachkräfte wünschen sich vor einem Zuzug nach Deutschland mehr Unterstützung bei der Arbeitssuche, beim Deutsch lernen und der Suche nach einer Wohnung.
Auch das Antragsverfahren für die Erteilung eines Visums empfinden viele als zu kompliziert. Das ergab eine in Berlin veröffentlichte Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums.
Der Aussage, dass es wichtig sei, im Alltag Deutsch sprechen zu können, stimmten 58 Prozent von rund 1000 befragten Interessenten zu, die sich noch im Ausland befinden und mit dem Gedanken spielen, nach Deutschland zu ziehen. Dass Deutschland ein echtes Interesse daran habe, ausländische Fachkräfte zu gewinnen, glauben 55 Prozent. Dass Deutschland ein Land sei, das Eingewanderte willkommen heißt, sehen 49 Prozent so.
Diskriminierungserfahrungen bei den Zugezogenen
Bei denen, die bereits zugezogen sind, hat sich das Deutschlandbild allerdings eingetrübt: So bejahte mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) die Frage, bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus wegen der Herkunft diskriminiert worden zu sein. 37 Prozent berichteten von einer Diskriminierung in Geschäften oder Restaurants. Allerdings ist die Zahl der Befragten zu diesem Teilaspekt der Studie mit 289 Teilnehmern gering.
Für die Studie wurden internationale Fachkräfte, die sich für Deutschland interessieren, seit August 2022 in drei Zeiträumen befragt. Zu Beginn waren es rund 28.900 Personen. Bei der Schlussbefragung Ende 2023 waren es noch 6275 Teilnehmer, von denen es nach Angaben von Studienleiter Thomas Liebig 427 tatsächlich nach Deutschland geschafft hatten.
Fabian Langenbruch, zuständig im Bundesarbeitsministerium für die Fachkräftesicherung, sagte, die Studie zeige, dass der Wunsch und die Motivation, nach Deutschland zu kommen, im Ausland stark vorhanden seien. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz müsse im noch bekannter gemacht werden. Als «beinahe bestürzend» bezeichnete er die benannten Diskriminierungserfahrungen. Das sei schlimm, nicht nur für die Menschen selbst, sondern auch für Deutschland und die hiesige Wirtschaft.
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