Der Anteil reiner Elektroautos an den Neuzulassungen in Deutschland hat im August den zweithöchsten jemals in einem Monat gemessenen Wert erreicht. 86.649 batterieelektrische Fahrzeuge kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Damit waren knapp 32 Prozent aller neu zugelassenen Pkw unterwegs. Das ist mehr als das Doppelte des Vorjahreswertes und laut KBA der zweithöchste je in einem Monat erreichte Anteil.
Zuletzt war der Anteil im vergangenen Dezember mit rund einem Drittel etwas höher gewesen. Damals waren besonders viele Stromer neu zugelassen worden, um noch in den Genuss der höheren Förderung zu kommen, die zum Jahreswechsel geändert wurde.
Laut EY steckt auch aktuell ein ähnlicher Effekt hinter dem Schub: Das starke Wachstum sei in erster Linie auf Last-Minute-Neuzulassungen gewerblicher Halter zurückzuführen. Zum 1. September war die staatliche Förderung für sie ausgelaufen.
Das starke Wachstum bei den Elektroautos sei deshalb «nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht», teilte EY-Experte Constantin Gall mit. Fast 70 Prozent der neu zugelassenen Elektroautos entfalle auf gewerbliche Halter. «Wenn die Anschaffung eines Elektroautos für diese wichtige Kundengruppe ab September deutlich weniger attraktiv ist, wird sich das in den kommenden Monaten in den Neuzulassungen widerspiegeln. Dann kommt das große Erwachen.»
Auch der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller betonte, dass die hohen gewerblichen Zulassungszahlen bei BEV nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, «dass der Markt für E-Fahrzeuge nicht mehr so dynamisch wächst wie bisher», wie Verbandspräsident Reinhard Zirpel mitteilte. «Ein neues Gesamtkonzept mit passenden finanziellen Rahmenbedingungen für alternative Antriebe ist daher dringend notwendig.» Beim Gesamtmarkt sorgten die vielen neuen E-Autos für ein deutliches Wachstum. Insgesamt 273.417 Pkw wurden im August laut KBA neu zugelassen. Das waren mehr als 37 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
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