Das Niedrigwasser insbesondere auf dem für die Binnenschifffahrt sehr wichtigen Rhein treibt die Preise für Fracht nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) massiv nach oben. «Schiffsraum ist inzwischen knapp geworden, denn Schiffe können häufig nur noch zu Teilen beladen werden», sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Als Folge sind die Preise für Frachtgut bereits deutlich gestiegen.»
Nothnagel betonte, mehrere Industrien seien abhängig von der Binnenschifffahrt, vor allem die chemische Industrie, die Stahlindustrie und aktuell besonders die Kohlekraftwerke. «Die niedrigen Pegelstände zeigen die dringende Notwendigkeit, bauliche Maßnahmen zur Ertüchtigung der Fahrrinnen und die Erneuerung der Flotte zügig umzusetzen.»
Ein für die Schifffahrt auf dem Rhein sehr wichtiger Pegel ist an einer Engstelle bei Kaub im Mittelrheintal in Rheinland-Pfalz. Er lag nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes am Sonntagmorgen bei 37 Zentimetern und damit auf dem Niveau von Samstagmittag. Der Prognose der Behörde zufolge könnte der Wert am Montag auf 30 Zentimeter absacken. Der Pegelstand zeigt nicht die tatsächliche Wassertiefe an, sondern die Differenz zwischen der Wasseroberfläche und dem sogenannten Pegelnullpunkt. Der wiederum liegt nicht am tiefsten Punkt der Flusssohle. Aktuelle Werte der WSV zur Fahrrinnentiefe bei Kaub für Sonntag lagen nicht vor. Am Freitag hatte die Rinnentiefe bei 1,54 Metern gelegen bei einem Pegelstand von seinerzeit noch 42 Zentimetern.
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