Der geplante Abbau von weltweit 5000 Jobs beim Dialysekonzern Fresenius Medical Care soll auch die Belegschaft in Deutschland treffen.
Das Dax-Unternehmen habe die Beschäftigten informiert, dass man 500 bis 750 Stellen hierzulande streichen wolle, sagten die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Stefanie Balling und IG-BCE-Bezirksleiter Ralf Erkens der Nachrichtenagentur dpa. Betroffen dürften alle Bereiche am Hauptsitz in Bad Homburg sein, aber auch weitere Standorte in Deutschland.
Ein Konzernsprecher bestätigte, dass 500 bis 750 Stellen an deutschen FMC-Standorten «innerhalb von zwei bis drei Jahren» abgebaut werden könnten. Dabei werde man möglichst sozialverträglich vorgehen.
Der Gesamtbetriebsrat sei aufgefordert worden, binnen einer Woche seine Fragen an das Unternehmen zu richten, sagte Balling. Dem werde man so nicht nachkommen. Es fehlten noch viele und tiefergehende Informationen zum Jobabbau und den konkreten Konsequenzen für das Gesamtunternehmen. Offen sei bislang auch, in welcher Art und Weise der Personalabbau erfolgen solle. «Ein sorgfältiger Umgang mit dem Schicksal vieler Beschäftigten ist das nicht», sagte Gewerkschafter Erkens. Der Gesamtbetriebsrat und die IG BCE wollen Gegenvorschläge entwickeln, bevor es in konkrete Gespräche mit dem Konzern geht.
Die Fresenius-Tochter FMC, die weltweit etwa 4100 Dialysezentren für Nierenkranke betreibt, hatte Anfang November ein Sparprogramm im Kampf gegen Kostendruck und die Folgen der Corona-Krise angekündigt. Geplant sind schlankere Strukturen und der Abbau von weltweit 5000 Arbeitsplätzen. Damit will der Konzern die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken. Details zum Programm werden noch erarbeitet. FMC macht die Pandemie seit längerem zu schaffen. Viele chronisch Nierenkranke sterben am Coronavirus, was die Zahl der Behandlungen in den Dialysezentren drückt.
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