Nach Einschätzung der Erdgas-Speicherbetreiber wird Deutschland in Sachen Gasversorgung gut durch den Winter kommen, solange keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten. «Gasmangellagen können zwar noch immer nicht vollständig ausgeschlossen werden, ihr Auftreten ist aber als weniger wahrscheinlich zu bewerten», teilte der Branchenverband Ines (Initiative Energien Speichern) bei der Vorlage seiner neuen Prognosen in Berlin mit. Milde Temperaturen im November hätten die Ausgangssituation für den weiteren Verlauf des Winters verbessert, erklärte Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann.
Seit dem 21. November werde mehr aus- als eingespeichert, um den temperaturbedingt stark ansteigenden Gasverbrauch zu decken. Wegen der moderaten Temperaturen seien die gespeicherten Gasmengen im November allerdings nur in geringem Umfang zur Versorgung eingesetzt worden. «Deutschland konnte in der Folge mit einem überdurchschnittlichen Füllstand in Höhe von 96 Prozent in den Dezember starten.»
Die Temperaturen sind entscheidend
Bleibe es im weiteren Winterverlauf bei wärmeren Temperaturen, würden die Speicher weiterhin nur moderat in Anspruch genommen. «Bei warmen Temperaturen könnte der Gasspeicherfüllstand seinen tiefsten Stand bereits Ende Januar mit 71 Prozent erreicht haben.» Bei mittleren bis kalten Temperaturen werden die Gasspeicher hingegen umfangreich oder sogar stark in Anspruch genommen.
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu. Die Menge des in den Speichern gelagerten Erdgases entspricht bei 100 Prozent Füllstand etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten. Am Mittwochmorgen waren die Speicher in Deutschland zu 91,6 Prozent gefüllt, Tendenz abnehmend.
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