21. November 2024

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GDL schlägt Verhandlungsaufforderung der Bahn aus

Der Arbeitgeber will an den Verhandlungstisch zurück, die Arbeitnehmer aber nicht. Das Angebot der Deutschen Bahn sei kein «ernsthaftes», meint GDL-Chef Claus Weselsky. Wie geht es nun weiter?

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will im derzeitigen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn vorerst nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Eine entsprechende Aufforderung des Konzerns, die dieser mit einem konkretisierten Angebot verbunden hatte, wies die Gewerkschaft am Dienstag zurück.

«Es handelt sich weder um ein ernsthaftes noch um ein erweitertes Angebot», teilte GDL-Chef Claus Weselsky mit. Der Entwurf der Bahn sei eine «Scheinofferte».

Die Arbeitgeberseite hatte die GDL am vergangenen Donnerstag zur Fortsetzung der Verhandlungen aufgefordert und dabei Vorschläge gemacht, zu welchen Zeitpunkten bestimmte Tarifstufen gelten könnten: 1,5 Prozent mehr Geld erhielten die Beschäftigten demnach ab Januar 2022. Ab März 2023 würden die Gehälter und Löhne dann um weitere 1,7 Prozent steigen. Mit dem Volumen von zusammen 3,2 Prozent orientiert sich die Bahn am Flughafen-Abschluss im Öffentlichen Dienst.

Die Gewerkschaft hingegen will, dass die Stufen schneller zur Anwendung kommen: Sie fordert inzwischen 1,4 Prozent mehr Geld schon für das laufende Jahr sowie 600 Euro Corona-Beihilfe. Bereits ab dem kommenden Jahr sollen Löhne und Gehälter dann um weitere 1,8 Prozent steigen. In dem Tarifkonflikt geht es außerdem unter anderem um Fragen der Altersvorsorge sowie Mobilitätsleistungen.

Die GDL hatte vor gut vier Wochen die Tarifgespräche für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung über Streiks angekündigt. Diese soll am 9. August ausgezählt werden. «Die GDL wird sich indes nicht die Mühe machen, dem Arbeitgeber zu antworten», teilte die Gewerkschaft mit Blick auf das aktualisierte Angebot der Bahn mit. Auch eine Schlichtung im Rahmen der laufenden Tarifrunde schloss die GDL aus.

Die Bahn kritisierte am Dienstag die Haltung der Gewerkschaft. «Wer jetzt nicht an den Verhandlungstisch kommt, will keine Lösung und hat null Interesse, vernünftige Kompromisse zu finden», teilte eine Sprecherin mit. Bei der jüngsten Offerte handele es sich sehr wohl um ein verbessertes Angebot. Die Beschäftigten erhielten damit früher mehr Geld.