Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert den Restaurant-Lieferdienst Lieferando zu Tarifverhandlungen für die rund 7000 Beschäftigten der Marke auf. «Die Beschäftigten wollen keine zeitlich begrenzten Sonderzahlungen und Bonusprogramme, sondern gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für alle, garantiert durch einen Tarifvertrag», sagte NGG-Referatsleiter Mark Baumeister laut Mitteilung vom Montag. «Für uns ist klar, dass unter einem Stundenlohn von 15 Euro ohne Zulagen nichts laufen kann.»
Weitere Forderungen der NGG sind unter anderem ein 13. Monatsgehalt sowie höhere Zuschläge für Rand- und Feiertagsschichten. Lieferando gehört als Marke zum niederländischen Konzern Just Eat Takeaway. Zwar gibt es über gewählte Betriebsräte die Möglichkeit der betrieblichen Mitbestimmung für die Fahrerinnen und Fahrer. Einen Tarifvertrag gibt es für sie aber nicht. Gewerkschaften haben es bei Lieferdiensten traditionell schwer, vor allem aufgrund der hohen Fluktuation.
Lieferando kommentierte die NGG-Forderungen nach Verhandlungen zunächst nicht direkt und verwies darauf, dass die Fahrer bereits mehr als 14 Euro pro Stunde verdienten. «Das Lohnniveau liegt damit über dem von Servicekräften in der Gastronomie, und ihr Stundenlohn gleicht dem von Fahrern in der Systemgastronomie nach Tarifvereinbarung.» Alle seien zudem direkt und unbefristet angestellt, was in der Branche unüblich sei.
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