Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sieht für die Branche ein zunehmendes Marktpotenzial beim Klimaschutz. Er fordert mehr Anreize, damit Bürger mehr Mittel für Energieeffizienz einsetzen.
Wollseifer sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Dann wird mehr an Energie und an Emissionen eingespart, indem die Häuser energieeffizienter werden, von der Solaranlage bis zur Wärmepumpe. In der letzten Legislaturperiode hat man kleine Schritte in die richtige Richtung unternommen. Die Schritte müssen jetzt größer und schneller werden.»
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks sagte: «Es ist existenziell, dass wir den Klimaschutz mehr ins Blickfeld rücken und beherzter angehen.» Für das Handwerk gebe es ein beachtliches Marktpotenzial. «Schon heute arbeiten etwa 450.000 Handwerksbetriebe mit fast 2,5 Millionen Mitarbeitern in knapp 30 Gewerken täglich in fast allen Bereichen an der Energiewende mit und setzen Umwelt- und Klimaschutz um, sei es im Ausbaubereich, an der Gebäudehülle, in der Anlagen- und Gebäudetechnik oder beim Netzausbau und bei der Mobilität. Wir sind die Klimaschützer. Wir setzen das um, worüber andere noch sprechen und beraten und anfangen zu planen.» Das Potenzial werde größer werden.
Auf die Frage, warum Kunden mitunter lange auf eine neue Heizung warten müssten, sagte Wollseifer: «Das ist in der Tat schwierig.» Im Moment sei die Materialbeschaffung ein Thema und grundsätzlich auch die Fachkräftesicherung. «Die Politik hat die Brisanz von zu wenig beruflich qualifizierten Fachkräften für unsere Gesellschaft und Wirtschaft nach meinem Eindruck immer noch nicht wirklich erkannt.»
Um all die Arbeiten zum Klimaschutz erledigen zu können, seien qualifizierte Fachkräfte nötig, sagte der Handwerkspräsident: Solle etwa Photovoltaik auf die Dächer, dann müsse das installiert werden. «Das gilt auch für die Gebäudesanierung, für den Einbau energieeffizienter Heizungssysteme und vieles mehr. Dafür brauchen wir qualifizierte Fachkräfte, die fallen aber nicht vom Himmel. Die müssen wir ausbilden.» Daher müsse die berufliche Bildung gestärkt werden.
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