Das Insolvenzverfahren der KaDeWe Group wird die Rettungschancen für die Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof aus Sicht des Handelsexperten Thomas Roeb nicht verschlechtern.
«Wer sich für Galeria interessiert, interessiert sich nicht unbedingt auch für die Premium-Häuser», sagte der Wissenschaftler der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg der Deutschen Presse-Agentur. «Der Premium-Bereich stellt Sonderanforderungen an das Sortimentsangebot, hier sind andere Fähigkeiten erforderlich als bei den Galeria-Häusern», sagte Roeb.
Das Handelsunternehmen KaDeWe Group mit den Luxus-Kaufhäusern KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen will sich über diesen Weg unter anderem von zu hohen Mieten befreien, die nach Ansicht der Geschäftsführung «ein nachhaltiges, ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich» machen. Der Betrieb in den drei Geschäften geht nach Unternehmensangaben weiter.
50,1 Prozent der KaDeWe Group gehören der Central Group der thailändischen Familie Chirathivat, 49,9 Prozent der Signa Retail, zu der auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört. Mehrere Beobachter gehen davon aus, dass die Central Group im Rahmen der Insolvenz versuchen wird, weitere Anteile an der KaDeWe Group zu übernehmen.
Die Signa Retail hatte Ende November angekündigt, ihr Geschäft geordnet abzuwickeln. Galeria Karstadt Kaufhof beantragte vor drei Wochen ein Insolvenzverfahren. «Für die Central Group könnte es weiterhin interessant sein, einige zusätzliche Objekte in Top-Städten zu übernehmen und in Richtung Premium auszurichten», sagte der Chef der Handelsberatung BBE, Johannes Berentzen. Die Rettungschancen für eine größere Zahl an Galeria-Häusern hält er darüber hinaus aber für gering – daran ändere die KaDeWe-Insolvenz nichts.
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