Wachsende Energiekosten und der russische Krieg gegen die Ukraine haben den stärksten Anstieg der Einzelhandelspreise in Großbritannien seit mehr als zehn Jahren ausgelöst.
Im April kletterten die Preise im Jahresvergleich um 2,7 Prozent, so viel wie seit September 2011 nicht mehr. Das ergab der veröffentlichte Monatsindex des Einzelhandelsverbands BRC und des Marktforschungsinstituts Nielsen IQ. Im März hatte das Plus bei 2,1 Prozent gelegen.
Lebensmittel verteuerten sich um 3,5 Prozent. Die Preise für sogenannte Non-Food-Artikel, vor allem Möbel, Elektrik oder Bücher, kletterten um 2,2 Prozent. Hier wurde der größte Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen 2006 verzeichnet.
Die Chefin des British Retail Consortium (BRC), Helen Dickinson, kündigte an, dass Einzelhändler alles Mögliche tun würden, um Preise niedrig zu halten. Dennoch müssten sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf weiter steigende Kosten einstellen. Zuletzt hatten einige große Supermarktketten die Preise von Grundnahrungsmitteln reduziert.
Die Kostensteigerungen treffen Millionen Menschen in Großbritannien. Premierminister Boris Johnson räumte jüngst ein, die Regierung könne mehr tun, um Verbraucher zu entlasten. Steigende Energiepreise und angehobene Steuern sind ein zentrales Thema bei der Kommunalwahl in vielen britischen Gemeinden an diesem Donnerstag. Sollten die regierenden Konservativen deutlich verlieren, könnte dies Johnson sein Amt kosten.
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