Jeder zweite Autobesitzer in Deutschland hat einer Studie zufolge angesichts aktueller Entwicklungen Angst, sich sein Auto bald nicht mehr leisten zu können. 2022 habe im Zeichen hoher Kosten gestanden, teilte die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) am Donnerstag anlässlich der Vorstellung ihres jährlich erscheinenden Branchenreports mit. Das Unternehmen verwies dabei auf «hohe Anschaffungspreise, Kraftstoffpreise und die Inflation».
Von den Befragten gaben zudem 13 Prozent an, 2022 einen Autokauf geplant zu haben, der aber nicht stattgefunden habe. Als Gründe wurden am häufigsten hohe Preise und Spardruck angegeben. Laut DAT wurden für die Studie repräsentativ mehr als 4600 Endverbraucher von einem Marktforschungsinstitut befragt.
Kaum noch Schnäppchen
Die Kaufpreise zogen laut der Studie im vergangenen Jahr erneut kräftig an. Im Durchschnitt wurden 2022 für einen Gebrauchtwagen 18.800 Euro fällig. Das war ein Anstieg von 19,4 Prozent, 2021 lag der durchschnittliche Transaktionspreis noch bei 15.740 Euro. Der Durchschnittspreis bei Neuwagen stieg 2022 um 5000 Euro auf 42.790 Euro, was einem Anstieg von 13,2 Prozent entspricht.
Schnäppchen werden demnach immer seltener. 2019, also im Jahr vor dem Beginn der Corona-Pandemie, wurden noch 44 Prozent der Gebrauchtwagen unter 10.000 Euro gekauft. Nur knapp jeder vierte Gebrauchte kostete mehr als 17.500 Euro. Im vergangenen Jahr habe sich die Situation gedreht: Nur noch 23 Prozent der Gebrauchtwagen kosteten weniger als 10.000 Euro. Hingegen lag fast die Hälfte (46 Prozent) im Schnitt bei einem Preis über 17.500 Euro.
Eine deutliche Verschiebung des Preisniveaus zeigte sich auch bei den Neuwagen. Rund zwei Drittel der Käufe lagen hier 2022 bei mehr als 35 000 Euro. Zum Vergleich: 2018 waren es noch ein Drittel. Unter 15.000 Euro fanden hier im vergangenen Jahr so gut wie keine (1 Prozent) Käufe mehr statt. 2018 kauften in dieser Preisklasse noch 14 Prozent der Befragten einen Neuwagen.
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