Die IG Metall Küste hat ein neues Mobilitätskonzept unter Einbeziehung der Seewege an den Küsten gefordert.
«Wir sind immer noch beseelt davon, dass die weltweit verschifften Waren in einem großen Hafen ankommen und dann auf die Schiene oder die Straße verlagert werden», sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich der Deutschen Presse-Agentur. Stattdessen könnten die Waren auf moderne und auf hiesigen Werften gebaute Schiffe geladen werden und dann in kleineren Häfen für Belebung sorgen. Die Antriebe sollten emissionsarm beziehungsweise emissionsfrei sein.
Klimaschutz und Ökonomie müssten zusammengebracht werden, betonte der Gewerkschafter. Angesichts von immer wiederkehrenden Krisen im deutschen und europäischen Schiffbau könne die Branche für ihren Fortbestand auf diesem Weg die internationale Technologie-Führerschaft zurückgewinnen. Der Bedarf nach einer nachhaltigen Strategie sei immens: «Wir werden weiter einen Welthandel haben, einen Welthandel ohne Schifffahrt wird es nicht gehen.»
Solche Überlegungen müssten nicht nur im Schiffbau, sondern auch in vielen anderen Branchen angestellt werden. «Wer glaubt, dass die Wirtschaft das alles ganz alleine schaffen kann, ist auf dem Holzweg», sagte Friedrich. Staatliche Hilfe sei notwendig. China zeige derzeit, wie mit einer klaren industriepolitischen Strategie die Wirtschaft technologisch gelenkt wird. «Wir müssen als Branche viel stärker diesen Weg gehen und auch da mehr miteinander als gegeneinander arbeiten», betonte Friedrich.
So werde mit Blick auf den Klimaschutz in Europa dringend ein großes Flotten-Austauschprogramm benötigt. Damit könnten beispielsweise Fähren in Europa auf den Stand der Technik gebracht werden und emissionsärmer betrieben werden. «Das würde Arbeit auf den europäischen Werften sichern und die positive Entwicklung vorantreiben.»
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