21. November 2024

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Illegales Schiff-Abwracken: Staatsanwaltschaft ermittelt

Statt die Schiffe abzuwracken einfach verkauft? Und Umweltgefahren bewusst in Kauf genommen? Es sind schwere Vorwürfe, denen die Staatsanwaltschaft in mehreren Fällen illegaler Entsorgung nachgeht.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen mehrere Unternehmen wegen des Verdachts des illegalen Abwrackens dreier alter Schiffe. Das teilte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage mit.

Im Zuge des Verfahrens haben Ermittler am Mittwoch insgesamt sieben Objekte in Hamburg durchsucht und «schriftliche Unterlagen und elektronische Daten sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden». Um welche Beschuldigten es sich handelt, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen.

Es geht um den Vorwurf, die Unternehmer hätten die Schiffe nicht ordnungsgemäß abwracken lassen, sondern verkauft – im Wissen darum, dass die Käufer die Schiffe nach Pakistan schaffen, «wo sie auf einen ungesicherten Strand gefahren und dort unter umweltgefährdenden Umständen abgewrackt wurden», wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. In der Schifffahrtsbranche wird dieses Vorgehen nach dem englischen Wort für Strand «Beaching» genannt.

Zuvor hatte «Bild» über die Durchsuchungen berichtet und dabei die Investment- und Vermögensverwaltungsgruppe E.R. Capital des Hamburger Kaufmanns und Reeders Erck Rickmers namentlich genannt. «Aus der Erck Rickmers Gruppe ist von diesen Untersuchungen ein Schiff betroffen, das rund 350 Investoren gehörte», teilte E.R. Capital dazu mit. Die Investoren hätten dieses damals 19 Jahre alte Schiff 2017 meistbietend verkauft. «Der weitere Betrieb des Schiffes lag nach dem Verkauf ausschließlich in der Verantwortung der Käufergesellschaft», heißt es weiter. Die Erck Rickmers Gruppe sei sich keines Verstoßes bewusst und kooperiere vollumfänglich mit den ermittelnden Behörden.