21. November 2024

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Inflation beendet Aufwärtsdrang des Dax

Die im Juni wieder gestiegene Inflation in Deutschland hat am Donnerstag die Erholung am deutschen Aktienmarkt erst einmal abgewürgt. Der Dax schloss 0,01 Prozent tiefer bei 15.946,72 Punkten und konnte somit die Aufwärtsbewegung der vergangenen beiden Tage nicht fortsetzen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,10 Prozent auf 27.194,33 Punkte nach.

Nach ersten Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise im Juni auf Jahressicht um 6,4 Prozent. Im Mai lag die Jahresteuerungsrate noch bei 6,1 Prozent. Es war der erste Anstieg der Inflation seit Februar.

«Der Weg zu niedrigeren Inflationsraten ist holprig und lang», schrieb Volkswirt Jörg Zeuner von Union Investment. Der Trend weise aber in die richtige Richtung, denn die schwächelnde Nachfrage hinterlasse ihre Spuren bei den Preisen.

Im Dax gewannen Infineon 1,6 Prozent und im MDax legten Aixtron sogar um 6 Prozent zu. Gute Zahlen und eine optimistische Prognose des US-Chipkonzerns Micron Technology gab den beiden Titeln Auftrieb. Aixtron profitierten zudem von einer positiven Studie von Citigroup.

Gesucht waren auch Automobilwerte wie Porsche, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz, die zwischen 0,6 und 2,7 Prozent gewannen. Hier sorgte eine optimistische Gewinnprognose von Renault für dieses Jahr für gute Stimmung im Autosektor.

Enttäuschende Quartalszahlen und eine trübe Prognose des US-Klebstoffherstellers H.B. Fuller ließen die Anleger des deutschen Konkurrenten Henkel vorsichtig werden. Die im Dax notierten Vorzugsaktien verloren 0,3 Prozent.

Die Anteile des Industriedienstleisters Bilfinger schnellten nach einer Kaufempfehlung von UBS um 7,2 Prozent hoch. Analyst Gregor Kuglitsch argumentierte, mit Blick auf die Profitabilität des Unternehmens sei der Markt zu pessimistisch eingestellt.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann am Donnerstag 0,23 Prozent auf 4354,69 Punkte. Der französische Cac 40 legte um 0,4 Prozent zu, während in London der FTSE 100 um 0,4 Prozent nachgab. In New York lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit 0,7 Prozent im Plus.

Der Euro gab nach und kostete zuletzt 1,0886 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0938 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf 2,45 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,28 Prozent auf 124,64 Punkte. Der Bund-Future büßte am Abend 0,89 Prozent auf 133,58 Punkte ein.