24. November 2024

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Inflations- und Pandemiesorgen drücken auf Dax

Die Furcht vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in vielen Ländern hat am Montag auf dem deutschen Aktienmarkt einen Kursrutsch ausgelöst.

Der Dax verbuchte mit minus 2,62 Prozent auf 15.133,20 Punkte den größten Tagesverlust im bisherigen Jahresverlauf. Falls die Mutation auf dem Vormarsch bleiben sollte, könnte Experten zufolge die globale Wirtschaftserholung in Gefahr sein. Zudem bleibt die Inflation eine Sorgenquelle.

Der Leitindex weitete mit diesem Minus seine Verluste aus der vergangenen Handelswoche aus und sackte auf das Niveau von Mai ab. Dabei hatte er eine Woche zuvor erstmals seit Mitte Juni eine Bestmarke bei rund 15.807 Punkten erklommen und diese am Mittwoch sogar leicht übertroffen.

Der MDax fiel am Montag um 1,67 Prozent auf 33.875,24 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sackte um 2,66 Prozent auf 3928,53 Zähler ab, und auch die wichtigsten Indizes in Paris und London büßten mehr als 2 Prozent ein. In den USA verlor der Dow Jones zum Handelsschluss in Europa 2,3 Prozent.

Branchenweit gab es in Europa nur Verlierer, wobei der Reise- und Freizeitsektor mit minus 3,6 Prozent zu den schwächsten zählte. Neue coronabedingte Einschränkungen im internationalen Flugverkehr würden die bereits stark gebeutelte Branche besonders hart treffen.

Im MDax verloren die Papiere der Lufthansa rund 3 Prozent, Fraport knapp 5 Prozent und die Anteilscheine des Flugzeugbauers Airbus als Index-Schlusslicht etwas mehr als 6 Prozent. Im Dax büßten die Aktien des Triebwerkherstellers MTU 6 Prozent ein. In den hinteren Börsenreihen ging es für die Papiere des Tourismuskonzerns Tui um mehr als 4 Prozent nach unten.

Zudem machten die Anleger einen Bogen um die besonders konjunktursensiblen Stahlwerte: So fielen Aktien von Thyssenkrupp um etwas mehr als 5 Prozent, von Salzgitter um fast 4 Prozent und von Klöckner & Co um 7,5 Prozent.

Im Dax verzeichneten alle 30 Werte Verluste. Einbußen von fast 4 Prozent erlitten dabei die Aktien von RWE und Allianz, die beide von der Flutkatastrophe betroffen sind.

Bechtle konnte sich mit minus 0,2 Prozent gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmen. Dank der konjunkturellen Erholung nach dem Corona-Schock sieht sich der IT-Dienstleister weiter auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Die Anhebung der Umsatzprognose für das Gesamtjahr half zudem der Aktie des Bahntechnik-Unternehmens Vossloh, seine Tagesverluste auf 2,5 Prozent zu begrenzen.

Der Euro stieg und kostete am frühen Abend 1,1805 US-Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1766 (Freitag: 1,1802) Dollar fest. Auf dem Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,41 Prozent am Freitag auf minus 0,43 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 145,77 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,26 Prozent auf 175,46 Punkte zu.