Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für Deutschland wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Das Ausmaß sei nicht absehbar. Die bereits bestehenden Probleme bei internationalen Lieferketten würden durch neue Versorgungsengpässe weiter verschärft, heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW/Köln).
Aus Russland fehlten wichtige Rohstofflieferungen. Auch aus der Ukraine seien bisher wichtige Stoffe und Vorprodukte geliefert worden. Palladium, Nickel, Neon oder Kabelbäume seien Beispiele für neu entstandene Engpässe. «Wenn diese länger andauern, weil Ersatz nur begrenzt mobilisiert werden kann, drohen anhaltende Produktionsausfälle in der deutschen Wirtschaft.»
Die Studie basiert auf den Ergebnissen einer Befragung von 1900 Unternehmen. Demnach sehen sich rund drei Viertel der Firmen durch hohe Energiepreise belastet. Weit mehr als ein Drittel seien in ihren Geschäftsabläufen durch ausfallende Lieferungen von Vorleistungen oder drohende Engpässe in der Energieversorgung bedroht. Seit der ersten Kriegswoche hätten sich die Sorgen tendenziell erhöht. «Für die mittlere Frist werden weiter ansteigende Belastungen durch den Krieg für die Unternehmen in Deutschland erwartet», hieß es.
Neben den immer noch bestehenden Belastungen infolge der Corona-Pandemie bestehe die Gefahr «weiterer und in Teilen nicht abschätzbarer Geschäftsrisiken» und «Anpassungslasten» für die Firmen in Deutschland.
Vor allem der mögliche Stopp der Gaslieferungen von Russland nach Europa würde eine erhebliche Veränderung der wirtschaftlichen Perspektiven nach sich ziehen. Die Bundesregierung lehnt ein solches Embargo ab, Russland könnte aber Lieferungen einstellen.
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