25. November 2024

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IWH lehnt Subventionen für Solarbranche ab

Die Solarbranche ist wieder einmal in der Krise. Gegen billige Konkurrenz aus China können sich europäische Unternehmen nicht durchsetzen. Subventionen sollen helfen. Aber wo hört es auf?

Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) lehnt die geforderten Subventionen für die Solarbranche in Deutschland ab. «Die Massenproduktion von Solarpaneelen zu subventionieren ist keine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern», sagte IWH-Präsident Reint Gropp der Deutschen Presse-Agentur.

Statt allein in Deutschland zu subventionieren sollte eher auf europäischer Ebene überlegt werden, wie Lieferketten breiter aufgestellt werden könnten. Ein Subventionswettlauf innerhalb Europas müsse unbedingt vermieden werden. Deutschland habe es selbst beim Gas geschafft, die Importe zurückzufahren, ohne dass jemand gefroren habe – trotz der Abhängigkeit von Russland. «Die Politik sollte die Anpassungsfähigkeit einer Wirtschaft in echten Krisenfällen nicht unterschätzen.»

Es sei nicht überraschend, dass die Produktion von Solarpaneelen in Deutschland im Vergleich zu China nicht rentabel sei, sagte der IWH-Präsident. Dennoch sei dies kein Grund für Subventionen. Deutschland solle sich stattdessen auf die Forschung konzentrieren und hier auch alternative Energiequellen einbeziehen.

Das Unternehmen Meyer Burger hatte gedroht, seine Solarmodulproduktion im sächsischen Freiberg zu schließen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der größte Solarmodul-Produzent in Europa. Meyer Burger fordert mit anderen Vertretern der Branche Geld für eine höhere Einspeisevergütung. Davon sollen Nutzer von Solaranlagen aus europäischer Produktion profitieren. Je europäischer ein Produkt sei, desto mehr Boni solle es geben. Kritisiert wird vor allem die günstigere Konkurrenz aus China, die subventioniert ist.