Die Jugenderwerbslosigkeit in Deutschland hat sich in den letzten 15 Jahren nahezu halbiert und liegt deutlich unter dem EU-Schnitt. Im vergangenen Jahr lag die Erwerbslosenquote der 15- bis 24-Jährigen hierzulande bei 6,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2007 waren es noch 11,9 Prozent. In EU-Schnitt war die Quote im vergangenen Jahr mit 14,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Am höchsten war sie in Griechenland (31,4 Prozent) und Spanien (29,8 Prozent).
Als einen Grund nannten die Statistiker das duale Ausbildungssystem in Deutschland, das wegen des betrieblichen Teils der Ausbildung als Erwerbstätigkeit gilt.
Weniger Menschen in jungen Jahren finanziell auf eigenen Beinen
Zugleich ist in den vergangenen Jahrzehnten der Anteil der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen in Deutschland gesunken, die finanziell auf eigenen Beinen stehen. Im vergangenen Jahr waren 61 Prozent der 15- bis 24-Jährigen für ihren Lebensunterhalt hauptsächlich auf familiäre oder staatliche Unterstützung angewiesen. 38 Prozent verdienten ihr Geld überwiegend selbst. Für knapp 1 Prozent war bereits in jungen Jahren ein eigenes Vermögen die Haupteinkommensquelle.
30 Jahre zuvor bestritt noch die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit. Die andere Hälfte – und damit 11 Prozentpunkte weniger als 2022 – war damals hauptsächlich auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
In der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte dürfte sich auch widerspiegeln, dass sich ein immer größerer Teil der Jugendlichen in Schule, Studium oder Ausbildung befinde, erläuterten die Statistiker.
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