24. November 2024

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Konsumflaute bei Zalando – Sinkende Gewinne und Umsätze

Nach dem Online-Boom während der Corona-Beschränkungen sind die Zeiten für den Modehändler Zalando deutlich schwieriger geworden. Lieferengpässe und Nachfragerückgänge machen dem Dax-Konzern zu schaffen.

Weniger Kundenbestellungen, steigende Inflation und Lieferengpässe belasten den Online-Modehändler Zalando. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei der Umsatz um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag bei 77,4 Millionen Euro. Unter dem Strich verblieben 14 Millionen Euro als Gewinn – ein Bruchteil der im Vorjahreszeitraum erreichten 120,4 Millionen Euro. Erst im Juni hatte das Unternehmen seine Prognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert.

Im ersten Halbjahr 2021 profitierte die Online-Plattform noch deutlich vom Bestell-Boom in Folge der Corona-Krise. Nun dämpfen der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation die Kauflaune der Kundinnen und Kunden deutlich. Hinzu kommen nach wie vor Lieferengpässe aufgrund der langen Corona-Schließungen in China.

Bei den Bestellungen mache sich das Ende der Beschränkungen in Europa wiederum deutlich bemerkbar. Anstatt Freizeitbekleidung, insbesondere für zu Hause, würden nun Reise- und Outdoor-Artikel nachgefragt, sagte Zalando-Chef Robert Gentz am Donnerstag bei der Präsentation der Zahlen.

Neuer Chef vertröstet auf die zweite Jahreshälfte

Für die zweite Jahreshälfte ist Gentz deutlich optimistischer. Für das bereinigte Ebit hat das Unternehmen 154 bis 234 Millionen Euro auf dem Zettel. Dabei gilt insbesondere das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft als traditionell stark. Wachstum ist aber auch deshalb wahrscheinlicher, weil der Online-Boom im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres bereits deutlich nachgelassen hatte.

Um die Profitabilität zu verbessern, führte Zalando zudem in 15 Märkten einen Mindestbestellwert ein, der jetzt in allen 25 Zalando-Märkten gelte, betonte Gentz. Zudem senkte das Unternehmen seine Ausgaben für Marketing und Logistik.

Medienberichte, wonach das Unternehmen eine Ausweitung des Geschäfts auf die USA plane, wies Gentz am Donnerstag zumindest für den Moment zurück. «Wir werden vorerst nicht in die USA gehen», sagte er. Es gebe genügend Möglichkeiten und Herausforderungen in Europa. «Dort ist unser Fokus.»