23. November 2024

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Landesbank Helaba erwartet Gewinnplus 2021

Bei der Landesbank Hessen-Thüringen wächst nach guten Geschäften in den vergangenen Monaten die Zuversicht. Der Vorstand setzt sich auch mittelfristig ehrgeizige Ziele.

Deutschlands drittgrößte Landesbank Helaba strebt nach einem guten ersten Halbjahr für das Gesamtjahr ein deutliches Gewinnplus an.

«In Summe können wir auf jeden Fall davon ausgehen, dass der gute Verlauf, den wir in den ersten sechs Monaten gesehen haben, uns auch ins zweite Halbjahr mittragen wird», sagte der seit gut einem Jahr amtierende Vorstandsvorsitzende der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Thomas Groß, am Donnerstag in Frankfurt. «Insofern sind wir zuversichtlich, dass wir die Ziele, die wir uns gesetzt haben, spürbar übertreffen werden.»

Das Institut will in den nächsten Jahren jährlich mindestens einen Vorsteuergewinn von 500 Millionen Euro erzielen. Ebenfalls 500 Millionen Euro ist die Zielgröße beim Provisionsergebnis, das sich zum Beispiel aus Einnahmen der Bank als Dienstleister für Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg speist.

Im von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 hatte die Helaba vor Steuern 223 (Vorjahr: 518) Millionen Euro verdient, nach Steuern standen 177 (470) Millionen Euro Gewinn in den Büchern. Bei der Bilanzvorlage im März hatte Groß für 2021 ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt. Es sei nun zu erwarten, dass die 223 Millionen Euro vor Steuern im laufenden Jahr deutlich übertroffen würden, sagte Groß am Donnerstag.

«Wir sind wirklich gut ins Jahr gestartet und in den Monaten des ersten Halbjahres gut unterwegs gewesen» sagte der Helaba-Chef. «Und das gilt für alle unsere Geschäftssegmente.» Als Wachstumsfelder hatte Groß unter anderem die Betreuung vermögender Privatkunden über die Helaba-Tochter Frankfurter Bankgesellschaft sowie die Abwicklung von Zahlungsverkehr definiert.

Ihre Vorsorge für mögliche Kreditausfälle habe das Institut weiter aufgestockt, «auch wenn wir weiterhin kaum nennenswerte Ausfälle zu verzeichnen haben», so Groß. «Wir erwarten keine Insolvenzwelle, keinen Tsunami, dazu waren die Stützungsprogramme groß genug.» Dennoch werde manches Unternehmen auf der Strecke bleiben. «Wir gehen schon davon aus, dass das eine oder andere Risiko schlagend werden könnte in den nächsten ein, zwei Jahren», sagte der Helaba-Chef.

Intern steht der Vorstand zudem auf der Kostenbremse. Der angekündigte Abbau von 380 bis 400 Jobs sei zu mehr als einem Drittel erledigt, sagte Groß. Er versicherte: «Es ist nicht geplant, ein weiteres Mitarbeiterabbauprogramm draufzusetzen.»