Das Werbegeschäft des Facebook-Konzerns Meta läuft wieder auf Hochtouren. Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 34,1 Milliarden Dollar (32,3 Mrd Euro), wie Meta nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Unterm Strich sprang der Gewinn sogar von 4,4 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 11,6 Milliarden Dollar hoch.
Zugleich gibt der Konzern weiterhin viel Geld für die Entwicklung virtueller Welten und der Geräte dafür aus. Der operative Verlust der Reality Labs stieg auf 3,74 Milliarden Dollar von 3,67 Milliarden ein Jahr zuvor. Zugleich sank der Umsatz des Bereichs von 285 auf 210 Millionen Dollar.
Anleger hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass Meta zu viel Geld für eine Technologie mit ungewissen Gewinnaussichten ausgebe. Die Zweifel wurden in den vergangenen Quartal stärker als sich das Geschäft mit Online-Werbung insgesamt verlangsamt hatte. Gründer und Chef Mark Zuckerberg hatte aber auch damals schon bekräftigt, dass er im Metaverse die Zukunft sehe und deshalb die Investitionen hoch halten werde.
Die Meta-Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um gut zwei Prozent zu. Der Umsatz übertraf die Erwartungen der Analysten.
Twitter-Alternative Threads hat fast 100 Millionen Nutzer
Die Twitter-Alternative Threads kommt nach drei Monaten auf knapp 100 Millionen Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind. Metas Gründer und Chef Mark Zuckerberg nannte die Zahl bei Vorlage der Geschäftszahlen für das vergangene Quartal am Mittwoch.
Bisher war über die Entwicklung von Threads nur bekannt, dass der Dienst binnen weniger Tage auf 100 Millionen Anmeldungen kam. Danach schätzten Webanalyse-Firmen, dass die Zahl der täglich aktiven Nutzer und die Zeit, die sie auf der Plattform verbringen, zurückging. Zuckerberg machte am Mittwoch keine Angaben zur Zahl der täglich aktiven Nutzer.
Er habe schon lange gedacht, dass es eine Plattform für den öffentlichen Diskurs mit einer Milliarde Nutzer geben sollte, «die positiver ist», sagte Zuckerberg mit einem Seitenhieb gegen den von Tech-Milliardär Elon Musk gekauften und in X umbenannten Platzhirsch Twitter. «Und wenn wir einige Jahre dranbleiben, denke ich, dass wir unsere Vision verwirklichen können.»
Seit der Twitter-Übernahme durch Musk versuchen mehrere Dienste, unzufriedenen Nutzern der bekanntesten Kurznachrichten-Plattform ein neues Zuhause zu bieten. Threads ist an Metas Foto- und Video-Dienst Instagram angedockt und kann damit auf bereits bestehende Verbindungen zwischen hunderten Millionen Nutzern zurückgreifen.
In der EU ist der Dienst bisher nicht an den Start gegangen – der Konzern verweist zur Begründung auf die europäischen Digitalgesetze. Nach Einschätzung von Beobachtern könnte die automatische Verknüpfung der Nutzerdaten von Instagram und Threads Meta Probleme bringen.
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