Angesichts schwieriger Wetterbedingungen in vielen Regionen fällt die Getreideernte in Deutschland in diesem Jahr wohl spürbar schwächer aus.
Zu erwarten ist nach vorläufigen Daten eine Menge von 42,1 Millionen Tonnen, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Erntebericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervorgeht. Das sind 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr und 4,8 Prozent weniger als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2020.
Ministerin Julia Klöckner (CDU) sagte, die Erwartungen für die Ernte seien lange optimistisch gewesen. «Vielerorts wurden und werden die Erntearbeiten aber durch Schauer und Gewitter ausgebremst, darunter leiden Erträge und Qualität.» Dies spiegele sich auch im Ergebnis wider und verdeutliche, dass sichere Ernten nicht selbstverständlich seien.
Beim Winterweizen als wichtigster Getreideart zeichnet sich laut Bericht eine Erntemenge ab, die um 3,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegt – obwohl die Anbaufläche um 4,4 Prozent größer war. Bei Raps dürfte erneut das Vorjahresniveau von rund 3,5 Millionen Tonnen erreicht werden. Bei Obst und Gemüse fallen die Ergebnisse wohl unterdurchschnittlich aus. Grund seien Wachstumsverzögerungen wegen niedriger Temperaturen und wenig Sonne. Wegen zu nasser Böden habe es zudem Probleme gegeben, Gemüse termingerecht zu ernten.
Grundlage des amtlichen Ernteberichts sind festgestellte Erträge für bundesweit mehrere tausend Felder. Der Deutsche Bauernverband will an diesem Freitag ebenfalls eine eigene Erntebilanz vorlegen.
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