Russland hat eine Fertigstellung der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 trotz US-Sanktionen erneut bekräftigt.
«Wir sind überzeugt, dass sie (die Leitung) ungeachtet des destruktiven Vorgehens, das wir vonseiten der Vereinigten Staaten von Amerika beobachten und das natürlich die Realisierung dieses Projekts hemmt, fertig gebaut wird», sagte der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak im Staatsfernsehen. Das milliardenschwere deutsch-russische Gasprojekt sei mittlerweile zu 95 Prozent fertig und im Interesse europäischer Staaten und europäischer Unternehmen.
Vor rund einer Woche hatte die Nord Stream 2 AG südlich der dänischen Insel Bornholm wieder mit dem Verlegen von Rohren begonnen. Der Bau hatte zuvor ein Jahr geruht, nachdem Sanktionsdrohungen aus den USA Ende 2019 zum Abzug von Spezialschiffen einer Schweizer Firma geführt hatten. Die USA bekämpfen die Pipeline, die einmal jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland befördern soll, weil sie eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen verhindern wollen. Befürworter der Gasleitung werfen den Amerikanern dagegen schon lange vor, nur ihr Flüssiggas in Europa verkaufen zu wollen.
Auch wegen Russlands Umgang mit dem vor kurzem verurteilten Kremlkritiker Alexej Nawalny fordern Kritiker, Nord Stream 2 zu stoppen.
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