22. November 2024

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Neue Brillen wieder gefragt

Die Bundesbürger starren im Home Office mehr auf Bildschirme, und die deutsche Gesellschaft altert: Deshalb schauen die Hersteller von Brillen und Kontaktlinsen recht optimistisch in die Zukunft.

Das Geschäft der deutschen Brillenhersteller läuft wieder so gut wie vor Corona.

Wie der Industrieverband Spectaris am Freitag mitteilte, stieg der Branchenumsatz im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro und lag damit knapp über dem Niveau von 2019. Für das laufende Jahr rechnet die augenoptische Industrie mit einem Zuwachs von vier bis fünf Prozent.

Zwar könnten die stark steigenden Lebenshaltungskosten die Konsumlaune trüben, dazu kämen noch die Unsicherheiten des Ukraine-Kriegs. Aber «der demografische Wandel ist im vollen Gange, auch immer mehr junge Menschen werden kurzsichtig», sagte Verbandschef Josef May. «Wir erwarten außerdem, dass Fehlsichtigkeiten aufgrund von mehr Homeoffice-Arbeit mittelfristig frühzeitiger auffallen und weiter ansteigen werden.» Deshalb rechne die Branche mit weiterem Wachstum im In- und Auslandsgeschäft.

Der seit 2011 anhaltende Wachstumstrend der Branche war 2020 durch die Pandemie unterbrochen worden. Die Zahl der Mitarbeiter lag 2021 mit 20 600 Mitarbeitern jedoch schon wieder 1,5 Prozent über Vorjahresniveau und soll im laufenden Jahr stabil bleiben oder weiter steigen.

Der Spectaris-Fachverband Consumer Optics vereinigt rund 90 Hersteller und Großhändler von Brillengläsern, Brillenfassungen, Kontaktlinsen, Sport- und Sonnenbrillen und Ferngläsern. Die Pandemie könnte die Marktkonsolidierung der Branche sowie die Digitalisierung beschleunigen, sagte May. Künstliche Intelligenz könne zum Beispiel Netzhauterkrankungen früher erkennen lassen, aber auch bei der Auswahl der richtigen Brillenfassung für das eigene Gesicht helfen.