23. November 2024

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Ölpreise befeuern Inflationssorgen – Dax im Minus

Deutlich steigende Ölpreise haben am Freitag den Dax belastet. Die Verteuerung des Rohstoffs befeuere Inflationssorgen, schrieb Analyst Salah Bouhmidi vom Broker IG. Am Nachmittag büßte der Leitindex 1,39 Prozent auf 15.308,02 Punkte ein, womit sich für die durchwachsene Woche ein Minus von gut einem Prozent abzeichnete. Auch andere Indizes gerieten unter Druck: Der MDax gab um 2,55 Prozent auf 28.295,26 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,4 Prozent auf 4190,66 Zähler.

Bereits am Vortag hatte der Dax den Zinssorgen Tribut gezollt und nach einem Hoch seit rund einem Jahr nur einen Teil seiner Gewinne ins Ziel gerettet. Die Ankündigung Russlands, wegen der vom Westen beschlossenen Preisobergrenze für russisches Rohöl ab März die Ölförderung zu kürzen, trieb die Preise in die Höhe und schürte zusätzlich die Sorgen vor Inflation und steigenden Zinsen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 86,24 Dollar. Das waren 1,74 Dollar mehr als am Vortag.

Adidas schockierte die Anleger mit einem mauen Ausblick. Die Aktien sackten um knapp zwölf Prozent ab und waren Dax-Schlusslicht. Im schlimmsten Fall droht den Herzogenaurachern nach der Kündigung der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West sowie wegen Umbaukosten beim Betriebsergebnis eine Belastung von 700 Millionen Euro. Die Papiere des Konkurrenten Puma verbilligten sich um gut fünf Prozent.

Eine Studie von JP Morgan brockte Hellofresh einen Kursrückgang von zehn Prozent und den letzten Platz im MDax ein. Analyst Marcus Diebel sorgt sich um die Kundenentwicklung bei dem Kochboxen-Anbieter: «Hohe Abwanderungsraten und bestenfalls stabile Brutto-Kundenzuwächse begrenzen das Wachstum.» Das mache das Geschäftsmodell zunehmend verwundbar. Das schwache Wirtschaftsumfeld und knappe Verbraucherbudgets belasteten die Nachfrage.

Auch Anteilsscheine anderer Unternehmen mit einem internetbasierten Geschäftsmodell standen unter Druck. Der Online-Modehändler Zalando, der Essenslieferdienst Delivery Hero und der Onlinebroker Flatexdegiro zählten zu den größeren Verlierern.

Bei der Deutschen Bank belastete eine Abstufung der Bank of America: Die Titel gaben um über drei Prozent nach. Laut Analyst Rohith Chandra-Rajan tut sich das größte deutsche Geldhaus mit einer Verbesserung seiner Profitabilität schwer, weshalb er andere Branchentitel bevorzugt.

Der Euro gab nach und kostete zuletzt 1,0694 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0771 Dollar festgesetzt. Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,28 Prozent auf 2,34 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,2 Prozent auf 125,74 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,06 Prozent auf 136,37 Punkte zu.