Trotz hoher Ölpreise dreht der Produktionsverbund Opec+ den Ölhahn nicht weiter auf als geplant.
Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz beschloss am Mittwoch, die Ausweitung der Tages-Fördermenge um 400.000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) so wie in den vergangenen Monaten auch im März fortzusetzen.
Allerdings setzten die 20 beteiligten Länder zuletzt die monatlichen Erhöhungen nicht wie geplant um und fördern somit weniger Öl als vereinbart. Während Länder wie Angola und Nigeria nicht in der Lage seien, mehr zu produzieren, wollten Länder wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate kein zusätzliches Öl in den Markt pumpen, schrieben Energie-Analysten der Commerzbank.
Die in Wien ansässige Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihre Kooperationspartner sind als Opec+ für rund 40 Prozent der globalen Förderung verantwortlich. Ihre knappe Produktion gilt als ein Grund für die gestiegenen Ölpreise, die sich in der Nähe ihres Höchststandes seit Herbst 2014 bewegen. Dazu kommen die solide Nachfrage nach Öl und Kraftstoffen sowie die geopolitische Krise um die Ukraine und Russland.
Die gestiegenen Energiepreise haben Auswirkungen auf Verbraucher. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Inflationsrate im Euroraum zu Jahresbeginn auf den Rekordwert von 5,1 Prozent stieg. In Deutschland bewegen sich die Preise für Benzin und Diesel auf Höchstständen.
Die Entscheidung der Opec+, ihre starke Produktionskürzung zu Beginn der Corona-Pandemie auch weiterhin nur vorsichtig rückgängig zu machen, war von Marktteilnehmern und Analysten erwartet worden. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 90,24 Dollar und damit 1,08 Dollar mehr als am Vortag. Die US-Sorte Brent stieg um 1,41 Dollar auf 89,61 Dollar pro Barrel.
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