Im Streit um künftige Ölfördermengen wollen die zuständigen Minister des Ölkartells Opec und seiner Partnerländer nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass am Sonntag nach einem Kompromiss suchen.
Die wichtigsten Fragen, an denen eine Einigung vor zwei Wochen gescheitert sei, seien inzwischen geklärt, meldete Tass am Samstag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Die Opec bestätigte in einer knappen Mitteilung eine Videoschalte der Ministerrunde. Diese soll demnach am Sonntagmittag beginnen.
Eigentlich hatten die 23 Länder des Verbunds Opec+ ihre Förderung ab August schrittweise weiter erhöhen wollen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Ein Disput zwischen dem Ölgiganten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhinderte jedoch eine Einigung.
Das von den Saudis dominierte Ölkartell Opec und seine von Russland angeführten Kooperationspartner hatten über Pläne diskutiert, ihre Tagesproduktion ab August monatlich stufenweise um jeweils 400 000 Barrel anzuheben. Der gemeinsame Schritt der sogenannten Opec+ sollte dazu beitragen, die sich erholende Weltwirtschaft zu versorgen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten jedoch die Zuteilung einer höheren Förderquote gefordert, während Saudi-Arabien dem benachbarten Golfstaat keine Sonderrechte zugestehen wollte.
Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte die Allianz Opec+ im Vorjahr die Tagesproduktion um rund 9,7 Millionen Barrel gekürzt. Dadurch gelang es, die Ölpreise zu stützen, die wegen des Einbruchs der Weltkonjunktur stark gefallen waren. Inzwischen wurden die Ölhähne nach und nach aufgedreht. Die Ölpreise sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen.
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