Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk holt den im Herbst verschobenen Börsengang nach. Die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers sollen am Mittwoch erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden, kündigten das Unternehmen und die Deutsche Börse an.
Renk will insgesamt 30 Millionen Aktien, die 30 Prozent der Unternehmensanteile entsprechen, zum Stückpreis von 15 Euro an die Börse bringen. Der Finanzinvestor Triton will die restlichen 70 Prozent der ehemaligen Volkswagen-Tochter zunächst behalten. Durch den Börsengang sollen entsprechend insgesamt 450 Millionen Euro erlöst werden. Im Oktober hatte Renk den Börsengang kurzfristig wegen ungünstiger Marktbedingungen abgesagt.
Rüstungskonzern KNDS wird Großaktionär
Durch den Börsengang wird ein zweiter Großaktionär bei Renk einsteigen. Der Rüstungskonzern KNDS will nach Angaben Renks Aktien im Wert von 100 Millionen Euro erwerben. Triton und KNDS haben vereinbart, dass KNDS vom Mehrheitseigner später weitere Aktien erwerben kann, sodass der Anteil von KNDS auf bis zu 25 Prozent plus eine Stimme steigen kann. Hinter KNDS stehen der deutsche Militärfahrzeughersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und das französische Verteidigungsunternehmen Nexter, die sich 2015 zusammengeschlossen haben.
Als weiterer Renk-Ankerinvestor soll auch die Vermögensverwaltung Wellington Management Company LLP Aktien im Umfang 50 Millionen Euro bekommen. Renk hat nach eigenen Angaben mehr als 3400 Beschäftigte und Werke in mehreren Ländern. Das Unternehmen hatte wegen des Rüstungsbooms infolge des Ukraine-Krieges eine Sonderkonjunktur erlebt. Renk hatte 2022 einen Umsatz in Höhe von rund 850 Millionen Euro erzielt und wollte diesen 2023 nach früheren Angaben auf bis zu eine Milliarde Euro steigern. Die Zahlen für das vergangene Jahr hat Renk noch nicht vorgelegt.
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