Die Infektionszahlen sinken und die Reiselust der Menschen in Deutschland wächst.
«Die wöchentlichen Neubuchungsumsätze steigen jetzt von Woche zu Woche an – in der dritten Maiwoche übertreffen sie sogar das Umsatzniveau, das vor Corona im Vergleichszeitraum 2019 gebucht wurde», berichtete das Analysehauses Travel Data + Analytics (TDA). TDA wertet die Buchungen für organisierte Reisen unter anderem in Reisebüros aus.
«Viele Bundesbürger sitzen sozusagen auf gepackten Koffern und greifen zu, sobald Reiseoptionen und -freiheiten winken», analysierte TDA. So seien beispielsweise die Buchungen für die Dominikanische Republik sprunghaft gestiegen, als die Reisewarnung für den Karibik-Staat aufgehoben worden sei.
Den Angaben zufolge lagen die Buchungsumsätze für die laufende Sommersaison insgesamt bis Ende April 11 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Ende März hatte das Minus noch 17 Prozent betragen. Verglichen mit dem Boom-Jahr 2019 waren Ende April allerdings erst knapp 20 Prozent des Sommerumsatzes eingebucht. Die Reisewirtschaft zählt zu den am härtesten von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie getroffenen Branchen.
Trotz des Rückgangs der Inzidenzzahlen und der Lockerungen von Beschränkungen in vielen Touristikregionen beeinflusst die Pandemie einer Umfrage zufolge aber weiter die Reiselust. Nach einer Befragung im Auftrag der Norisbank planen nur gut 42 Prozent der Menschen in Deutschland im laufenden Jahr eine Urlaubsreise. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch 69,9 Prozent der Befragten.
Deutliche Unterschiede gibt es je nach Alter und Familiensituation. Vor allem Familien mit Kind und jüngere Menschen im Alter bis 34 Jahre planen demnach überdurchschnittlich häufig eine Urlaubsreise. Dagegen habe bei den 50- bis 69-Jährigen nicht einmal jeder Dritte in diesem Jahr vor, einen ausgiebigen Reiseurlaub zu machen. Im Vergleich zu 2019 habe sich die Anzahl Reisewilligen in dieser Gruppe damit halbiert.
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