Viele Haushalte haben in Zeiten von Homeoffice und Reisebeschränkungen mehr Geld für Garten und Balkon ausgegeben. Die deutsche Gartenbaubranche konnte ihre ursprünglichen Erwartungen im Corona-Jahr 2020 nach vorläufigen Zahlen deutlich übertreffen.
Mit einem Umsatzplus von mehr als 9 Prozent hätten die Betriebe «einen vermutlich auf lange Sicht nicht zu schlagenden Rekordumsatz von rund 20,7 Milliarden Euro» erzielt, teilte der Industrieverband Garten (IVG) am Dienstag in Düsseldorf mit.
Großer Gewinner waren den Angaben zufolge Bau- und Heimwerkermärkte, deren Umsatz mit Pflanzen und Gartengeräten um 16,5 Prozent zulegte. Mehr als ein Viertel (27,1 Prozent) des Gesamtumsatzes der Branche entfalle inzwischen auf die Baumärkte. Traditionelle Gärtnereien und der Blumenfachhandel hätten dagegen nur hoch einen Marktanteil von 13,7 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erzielten Gartenmärkte 2020 preisbereinigt 0,9 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Das Geschäft mit Blumen, Pflanzen, Sämereien und Düngemitteln habe von einer Erholung nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 profitiert, teilte die Behörde am Dienstag in Wiesbaden mit. Im Mai, dem traditionell umsatzstärksten Monat für Gartencenter, kletterte der Umsatz um mehr als 11 Prozent. Für die Branche zählen die Monate März, April und Mai, wenn die Gartensaison Fahrt aufnimmt, zu den umsatzstärksten Monaten des Jahres.
Kräftig gewachsen ist nach den IVG-Zahlen 2020 der Online-Handel mit Gartenprodukten. Er legte um gut 31 Prozent zu und kam auf einen Marktanteil von 6,9 Prozent. Dieses Jahr durften Blumengeschäfte und Gartenmärkte in allen Bundesländern am Montag wieder öffnen. Mancherorts durften die Händler schon früher ihre Türen für Kunden aufmachen.
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