Im Zeichen von Energiesorgen, hoher Inflation und Fachkräftemangel wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag (15.00) die Spitzen der deutschen Wirtschaft in München treffen. Das traditionelle Treffen am Rande der Münchner Handwerksmesse fand coronabedingt zum letzten Mal 2019 mit Amtsvorgängerin Angela Merkel (CDU) statt.
Ein Hauptthema werden aller Voraussicht nach die Vorbereitungen auf einen möglichen Stopp der russischen Gaslieferungen sein. Insbesondere in den industriellen Zentren in Süddeutschland herrscht Sorge, dass zu wenig Gas ankommen könnte, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus führen der steile Anstieg der Energiepreise verbunden mit Materialmangel zu großen Kostensteigerungen, die nach Angaben von Wirtschaftsverbänden längst nicht alle Unternehmen an ihre Kunden weitergeben können.
Weiteres großes Thema ist voraussichtlich der Fachkräftemangel, der alle Branchen und Wirtschaftszweige trifft. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) schätzt die Zahl der fehlenden Fachkräfte allein im Handwerk auf 250 000. Der Verband fordert deswegen ein «Gleichwertigkeitsgesetz», um die berufliche Bildung finanziell mit Hochschulen und Universitäten gleichzustellen.
Im Raum sitzen üblicherweise mehrere Dutzend Teilnehmer, prominenteste Wirtschaftsvertreter sind Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, BDI-Präsident Siegfried Russwurm, Peter Adrian, der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, und Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer.
Ähnliche Beiträge
FDP fordert grundlegende Reform des Heizungsgesetzes
CSU bringt U-Ausschuss zu Northvolt ins Spiel
Ex-Milliardär Benko bleibt auf freiem Fuß