Der Schuldenberg Deutschlands ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank nahm die Staatsschuld um 62 Milliarden Euro auf 2,62 Billionen Euro zu. Die Zunahme war den vorläufigen Angaben zufolge ähnlich hoch wie im Vorjahr, aber deutlich schwächer als in den Jahren zuvor. Die Schulden des Bundes, der Verbraucher und Unternehmen mit staatlichen Gas- und Strompreisbremsen unterstützte, wuchsen um 75 Milliarden Euro. Die Schulden der Bundesländer nahmen dagegen weiter ab.
Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), sank das zweite Jahr in Folge auf nunmehr 63,7 Prozent. Damit überschritt Deutschland allerdings zum vierten Mal in Folge die in den europäischen Verträgen von Maastricht vereinbarte Höchstmarke von 60 Prozent. Zuletzt hatte Deutschland die Marke im Vor-Corona-Jahr 2019 mit einem Wert von 59,6 Prozent unterschritten.
Den Rückgang der Schuldenquote um 2,4 Prozentpunkte im vergangenen Jahr führte die Bundesbank auf den Anstieg des nominalen Bruttoinlandsproduktes zurück, das besonders aufgrund der hohen Inflation um 6,3 Prozent wuchs. «Dies senkte für sich genommen die Schuldenquote um 4 Prozentpunkte», erläuterte die Notenbank. Bereinigt um Preiserhöhungen war die deutsche Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr dagegen geschrumpft.
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