Die jüngste Erholungsphase im Dax ist am Dienstagmorgen vorerst beendet. Der deutsche Leitindex rutschte am Morgen weiter ab und stand zuletzt mit gut 2,3 Prozent im Minus bei 13.603,93 Punkten.
Hohe Verluste bei Technologiewerten an den Überseebörsen sorgten für erneut wachsende Vorsicht unter den Anlegern. Zudem zeichnen sich bislang keine Fortschritte in den Verhandlungen zum Ukraine-Krieg ab.
Mit den aktuellen Verlusten sind die Gewinne des Vortages wieder komplett dahin. Die Hoffnung auf eine Annäherung der Kriegsparteien hatte dem Dax noch am Vortag einen starken Wochenstart beschert. Dabei hatte der deutsche Leitindex sich kurzzeitig sogar der Marke von 14.100 Punkten genähert.
Börsianer verwiesen auf die schwachen Vorgaben von den Überseebörsen als einen Belastungsfaktor. Eine Verkaufswelle in China erwischt wegen der Nähe der chinesischen Regierung zu Russland vor allem Technologiewerte, und an der Wall Street war der technologielastige Nasdaq 100 am Vorabend auf den tiefsten Stand seit Mai 2021 gerutscht.
Darunter leidet aktuell auch der breitere Aktienmarkt in Deutschland und die europäischen Börsen: Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen stand zuletzt mit 1,01 Prozent im Minus bei 30.218,94 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es in der Frühe um 1,37 Prozent abwärts auf 3689,82 Zähler.
Fraport-Aktien fanden sich mit einem Abschlag von mehr als neun Prozent ganz oben auf den Verkaufszetteln der Anleger. Eine Rekorddividende von Wacker Chemie lockte hingegen die Anleger an, die Papiere erklommen ein weiteres Hoch seit Januar und notierten zuletzt als einer der MDax-Favoriten mit mehr als drei Prozent Plus.
Im Dax beschränkten sich die wenigen Gewinner am Morgen auf hauchdünne Kursaufschläge. Die Deutsche Börse profitierte als einer der Index-Favoriten von einer Kaufempfehlung. Ein gestrichenes Kaufvotum warf dagegen die zuletzt stark gelaufenen Anteile von Heidelbergcement mit fast viereinhalb Prozent Minus an das Index-Ende.
Die allgemeine Techschwäche lastete hierzulande auf Infineon mit rund vier Prozent Minus. Bei den übrigen Chip- und Softwarewerten wie Siltronic, Compugroup, Software AG und Nemetschek gab es Abschläge bis weit über zwei Prozent. In den hinteren Börsenreihen stachen S&T mit fast 13 Prozent Kurssprung hervor. Der IT-Dienstleister sieht sich nach einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte fast komplett von den Vorwürfen des Finanzinvestors Viceroy entlastet.
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