Das fünfte von bundesweit sechs schwimmenden Terminals für Flüssigerdgas (LNG) ist am frühen Morgen in Stade eingelaufen. Inzwischen sei die knapp 300 Meter lange «Energos Force» im Stader Energiehafen vor Anker gegangen, teilte der Landkreis Stade mit.
Landrat Kai Seefried sprach von einem «wichtigen Meilenstein zur Versorgungssicherheit und Stabilisierung der Gaspreise in Deutschland und Europa». Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot war das Schiff den Angaben zufolge kurz nach Mitternacht in die Elbmündung eingelaufen.
Terminals auch an anderen Orten
Neben Stade soll in den kommenden Monaten ein zweites Terminal in Wilhelmshaven in Betrieb gehen, wie ein Sprecher der bundeseigenen Betriebsgesellschaft Deutsche Energy Terminal (DET) sagte. Dort ist bereits seit einem Jahr ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb, ebenso in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sowie in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Ein weiteres Terminal ist in Mukran auf der Insel Rügen im Probebetrieb.
Nach einem mehrwöchigen Testbetrieb soll das Terminal in Stade nach DET-Angaben bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr ins deutsche Gasnetz einspeisen. Zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland und Europa werde derzeit das dritte von vier schwimmenden LNG-Terminals des Betreibers DET in Deutschland fertiggestellt. Mit der Ankunft der «Energos Force» sei ein wichtiger Schritt getan. Das Schiff sei 294 Meter lang und 47 Meter breit.
Der Anleger für das schwimmende Terminal war im vergangenen Dezember nach knapp elf Monaten Bauzeit an die Nutzer Deutsche Energy Terminal und Hanseatic Energy Hub übergeben worden. Nach Angaben des Landkreises gilt der Anleger in Stade als das größte wasserseitige Bauprojekt in Deutschlands Häfen. 300 Millionen Euro wurden in die Anlage investiert.
Nach früheren Angaben des landeseigenen Hafenbetreibers Niedersachsen Ports sollen pro Jahr künftig rund 50 LNG-Tanker an dem neuen Terminal an der Elbe abgefertigt werden. Der Aufbau der neuen Flüssiggas-Infrastruktur war eine Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022. Flüssiggas-Importe sollen zur Schließung der Versorgungslücke beitragen, die durch das Ausbleiben russischer Gaslieferungen entstanden war.
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