Die weltweite Weinproduktion könnte nach einer Branchenschätzung in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren zurückgehen. Wie die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) am Dienstag in Dijon mitteilte, wird in der EU ein Produktionsvolumen erwartet, das acht Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegt.
In Deutschland, dem viertgrößten europäischen Erzeugerland, rechnen die Fachleute mit einem leichten Zuwachs. Italien und Spanien verzeichneten aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen, die zu Mehltau und Dürre führten, einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2022. Frankreich werde 2023 zum weltweit größten Erzeuger mit einem Volumen, das leicht über seinem Fünfjahresdurchschnitt liegt.
Wieder einmal hätten extreme Wetterbedingungen wie Frühfrost, starke Regenfälle und Trockenheit einen erheblichen Einfluss auf die Weinproduktion gehabt, teilte die OIV mit. Vor dem Hintergrund des weltweit sinkenden Weinkonsums und der hohen Lagerbestände in vielen Teilen der Welt könne die erwartete geringe Produktion jedoch das Gleichgewicht auf dem Weltmarkt wiederherstellen. Weltweit wird nach mittlerer Schätzung eine Weinproduktion von mehr als 244 Millionen Hektolitern erwartet. Diese läge damit sieben Prozent unter dem bereits unterdurchschnittlichen Volumen von 2022.
Für die USA deuteten erste Ernteprognosen auf ein Produktionsvolumen hin, das nicht nur über dem Niveau von 2022, sondern auch über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen wird, erklärte der Verband. In Ländern wie Australien, Argentinien, Chile, Südafrika und Brasilien wird wegen ungünstiger Wetterbedingungen allerdings eine schwächere Weinproduktion als 2022 erwartet.
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