In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 295.000 Wohnungen fertiggestellt. Damit liegt die Zahl der neuen Wohnungen knapp unterhalb des Vorjahreswerts, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr.
Table.Briefings hatte zuerst darüber berichtet und sich auf Branchenkreise mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts berufen. Die Bundesregierung hatte als Zielmarke 400.000 neue Wohnungen pro Jahr ausgegeben.
Das Bundesbauministerium betonte: «Die Baufertigstellungszahlen werden vom Statistischen Bundesamt erst am kommenden Donnerstag veröffentlicht.» Ein Sprecher sagte weiter: «Sollten sich die nun vorab in den Medien genannten Zahlen bestätigen, wäre das eine starke Leistung der Baubranche, die zeigt, dass die Branche stabil durch die Krise kommt und Arbeitsplatzverluste vermieden werden.»
Studie: 800.000 Wohnungen fehlen
Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und der Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert. Die Branche hatte erst im April über fehlende Neuaufträge und Stornierungen bereits geplanter Projekte geklagt.
Die Beratungsfirma DIW Econ stellte im Auftrag des Verbändebündnisses Wohnungsbau heraus, dass rund jeder siebte Arbeitsplatz und 17 Prozent der Steuereinnahmen mit der Baubranche in Verbindung stünden. Prognosen zufolge könnte die Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen bis 2026 um 35 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgehen.
Nach einer Studie des Bauforschungsinstituts Arge sind die Baukosten in den vergangenen vier Jahren etwa in Großstädten um 42 Prozent gestiegen. Gleichzeitig zogen die Bauzinsen an. Laut Arge fehlen in Deutschland mittlerweile etwa 800.000 Wohnungen – vor allem bezahlbare.
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