Deutschland wird nach Ansicht von SPD-Chefin Saskia Esken mit den geplanten Energiepreisbremsen gut über den Winter kommen. Sie seien mächtige Mittel, um die Preise für Verbraucher auf ein zumutbares Maß zu senken, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Gleichzeitig stellen sie massive Markteingriffe dar. Die Zeit drängt und dennoch dürfen wir keine Schnellschüsse riskieren.»
Die Expertenkommission für die Gaspreisbremse tagt auch am Wochenende. Die Bundesregierung erwartet den Vorschlag am Montag und hat angekündigt, dann schnell zu handeln. Esken sagte, Deutschland sei ein starkes Land. «Durch gemeinsame Anstrengungen werden wir gut durch den Winter kommen. Wir lassen niemanden in dieser schwierigen Situation alleine.» Das gelte für Verbraucher und soziale Einrichtungen wie Unternehmen aller Größen.
Meinungen
Industriepräsident Siegfried Russwurm forderte Verbraucher auf, trotz der geplanten Gaspreisbremse Energie zu sparen. «Daran führt kein Weg vorbei», sagte er der «Welt am Sonntag». Dass die Speicher zu über 90 Prozent gefüllt seien, sei besser als erwartet, aber reiche nicht. «Weitere Bezüge aus den verbliebenen Quellen sind unerlässlich. Aber Sparen eben auch.» Zudem könne keine Preisbremse den Weltmarkt aushebeln. Auf absehbare Zeit würden die Gaspreise nicht auf das frühere Niveau fallen.
Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, forderte, die Gaspreisbremse nicht «unrealistisch niedrig» anzusetzen. Bewohner alter Häuser könnten in diesem Winter nicht regelmäßig mehr als 20 Prozent des Verbrauchs einsparen, sagte Werneke der «Rheinischen Post». «Es ist jetzt wichtig drauf zu achten, dass die Gaspreisbremse – und übrigens auch die Strompreisbremse – nicht zu einer Luftnummer wird.»
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